18.04.2016

Rotraud Perner zur Pfarrerin im Ehrenamt ordiniert

Amtseinführung zur NÖ-Hochschulseelsorgerin

Bischof Michael Bünker und Pfarrerin Rotraud Perner beim Gottesdienst in Mödling. Foto: Esther Crapélle

Amtseinführung zur NÖ-Hochschulseelsorgerin

Mödling, 18. April 2016 (epdÖ) – Die renommierte Psychotherapeutin, Universitätsprofessorin, Juristin und bekannte Publizistin Rotraud A. Perner wird nun auch als evangelische Pfarrerin tätig sein. Am Sonntag, 17. April, wurde Perner durch Bischof Michael Bünker in der evangelischen Kirche in Mödling zur Pfarrerin im Ehrenamt ordiniert. Nach Absolvierung des Studiums der Evangelischen Theologie und des Vikariats wurde Perner bei dem feierlichen Ordinationsgottesdienst auch in ihr Amt als ehrenamtliche Hochschulseelsorgerin für Niederösterreich eingeführt.

Nun will Rotraud Perner eine evangelische Hochschulseelsorge für die niederösterreichischen Universitäten und Fachhochschulen aufbauen. „Den Studierenden, aber auch Lehrenden möchte ich mit meiner gesamten Berufskompetenz beistehen und dazu auch ethisches Bewusstsein für die künftigen Führungskräfte vertiefen“, betont Perner im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst. Zu diesem Engagement habe sie auch der im August 2015 plötzlich verstorbene Superintendent Paul Weiland motiviert.

Vor ihrem Eintritt in die Evangelische Kirche, der 1981 im Zuge der kirchlichen Heirat erfolgte, war Perner Freidenkerin. In der Vorbereitung zum Eintritt habe ihr der damalige Oberkirchenrat Johannes Dantine erstmals das Bibellesen nähergebracht. „Und dann sind mir Schritt für Schritt Informationen zugefallen“, erzählt Perner. Als 2009 ihr Ehemann drei Wochen vor dem 40. Hochzeitstag nach langer Krankheit verstarb, reifte der Entschluss zum Studium der Theologie, „ich hatte neue Zeitperspektiven“.

Zu Beginn ihres Studiums im Jahr 2010 war Perner 66 Jahre alt, „und manche Professoren haben sich schwer damit getan, dass ich ja selbst Pädagogikprofessorin war“. Im Vikariat in der Pfarrgemeinde Mistelbach hat sie die Arbeitsweise ihrer Lehrpfarrers Hans Spiegl beeindruckt, der täglich einen Podcast veröffentlicht und seine verstreuten Gemeindeglieder manchmal auch mit einer Videobotschaft erreicht. Diaspora-gerechte Betreuungsformen habe sie hier gelernt, die sie nun auch in ihre Arbeit als Hochschulseelsorgerin einbringen möchte.

Glückwünsche für die neue Aufgabe überbrachten bei dem feierlichen Gottesdienst zahlreiche Repräsentanten der Kirchen und des öffentlichen Lebens sowie viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter. Landeshauptmann Erwin Pröll würdigte in seinem Grußwort, das Pfarrer Markus Lintner verlas, Rotraud Perner als „kompetente, engagierte und verlässliche Wegbegleiterin Niederösterreichs“ im Bemühen des Landes, sein Wissenschafts- und Hochschulprofil zu schärfen. Wissenschaft, Forschung und Bildung hätten nicht nur Bedeutung für die Entwicklung des Landes, sondern auch gesellschaftliche und ethische Verantwortung: „Bei allem Streben nach Fortschritt, Erkenntnis und Weiterentwicklung ist es auch wichtig, stets das menschliche Maß, den Respekt vor der Schöpfung und die Grundsätze von Würde und Moral im Auge zu behalten“, so der Landeshauptmann.

ISSN 2222-2464

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Universität | Perner

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