19.04.2023

Ökumenischer Segensgottesdienst für Maturantinnen und Maturanten im Stephansdom

Superintendent Geist bei „BE BLESSED!“: „Segen ist mehr als Erfolg im messbaren Sinn“

Eine Kletterwand in der Kirche als Symbol für den Aufstieg zur Matura. Bald sind die letzten Meter geschafft. (Foto: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub)

Superintendent Geist bei „BE BLESSED!“: „Segen ist mehr als Erfolg im messbaren Sinn“


Wien (epdÖ) – Rund fünfhundert Maturantinnen und Maturanten haben am Dienstag, 18. April, im Stephansdom an einer ökumenischen Segensfeier teilgenommen. Im Rahmen des Gottesdienstes „BE BLESSED!“ wurde ihnen für die bevorstehende Matura eine Extraportion Hoffnung mitgegeben und die Begleitung Gottes für die letzte schulische Kraftanstrengung zugesagt. Eingeladen hatten das Schulamt der Erzdiözese Wien und das Evangelische Schulamt Wien in Kooperation mit dem Radiosender „kronehit“. Die kirchliche Stärkungsfeier war offen für Maturant*innen aller Konfessionen und auch jene ohne religiöses Bekenntnis aus Wien und Niederösterreich. Die Zentralmatura findet heuer von 2. bis 12. Mai statt.

Von evangelischer Seite mitgewirkt haben Superintendent Matthias Geist, Pfarrerin Julia Schnizlein von der Lutherischen Stadtkirche und der niederösterreichische Schulamtsleiter und Fachinspektor Pfarrer Michael Simmer. Geist bezeichnet die Matura gegenüber dem epd als „eine Schwelle, vielleicht auch eine Hürde im Leben eines jungen Menschen. Auch bei mir hat die Reifeprüfung 1987 persönlich ganz bestimmte Spuren hinterlassen“, erinnert er sich. Und im Hinblick auf den Segensgottesdienst sagt Geist: „Ich hätte mir eine solche Ermutigung auf gemeinschaftlicher Basis sehr gewünscht.“

Im Stephansdom wurde eigens für die „BE BLESSED!“-Segensfeier eine Kletterwand aufgestellt, die die Situation vor der Matura symbolisiert und von Fachinspektor Simmer und dem katholischen Generalvikar Nikolaus Krasa auch tatsächlich bestiegen wurde. „Die letzten Meter zum Schulabschluss sind wie ein Wettkampf im Klettern oder Bouldern, für den jahrelang trainiert wurde. Gott steht dir bei deiner letzten Hürde in deiner Schullaufbahn bei, er schenkt dir Selbstvertrauen und seinen Beistand“, so Dompfarrer Toni Faber. Auch Superintendent Geist unterstreicht, dass die letzten Wochen vor der Matura und dann Anfang Mai die Prüfungen selbst für viele Schüler*innen eine große nervliche Herausforderung darstellen. „Der ökumenische Gottesdienst und die anderen Zeichen der Zuversicht sollen helfen, den gegenwärtigen Leistungsdruck zu mindern“, spricht er den jungen Menschen Mut zu.

Begleiten am Lebensweg

„Ich möchte den Jugendlichen zeigen, dass wir sie als Begleiter*innen am Lebensweg gerne so annehmen, wie sie sind“, betont Geist – ob mit oder ohne Erfolg nach außen. Da seine Kinder im vergangenen Jahr maturiert haben, wisse er nur allzu gut um die seelsorgerliche Aufgabe an dieser Schwelle. „Es geht darum, Freude am Tun zu vermitteln und jeder und jedem einzelnen den Wert seines Lebens ganz persönlich zuzusagen. So wünsche ich mir einen Segen, der mehr ist als nur Erfolg im messbaren Sinn.“

Superintendent Geist sprach den Maturantinnen und Maturanten Gottes Segen für die anstehenden Herausforderungen zu. (Foto: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub)

Katja Eichler, Fachinspektorin für den evangelischen Religionsunterricht an Höheren Schulen, zeigte sich erfreut, dass so viele junge Menschen zum Segensgottesdienst gekommen waren. Besonders einprägsam war für Eichler „die Zuversicht, die sich durch die Feier zog, dass das Vertrauen in Gott auch das eigene Vertrauen in sich selber stärken kann“. Eindrücklich sei in der Predigt von Nikolaus Krasa zum Ausdruck gekommen, „dass an der Kletterwand oder auch am Berg es immer eine Sicherung gibt und dass der, der sichert, auch ermutigt, es noch einmal zu versuchen, wenn beim ersten Mal der nächste Schritt nicht gelungen ist“. Im Gespräch mit einigen ihrer Schüler*innen sei deutlich geworden, „dass dieser Segensgottesdienst die jungen Leute für die Matura stärkte und die Maturant*innen diese Aufmerksamkeit und Wahrnehmung ihrer speziellen Situation sehr positiv erlebten“.

Im Anschluss an den „BE BLESSED!“-Gottesdienst gab es vor dem Stephansdom ein Chill-out mit Musik von „kronehit Radio“. Die Kletterwand wurde inzwischen wieder abgebaut.

Im Rahmen von „BE BLESSED!“ wurden alle Maturantinnen und Maturanten auch zur „Kerzerl-Aktion“ eingeladen: Sie können sich dafür anmelden, dass an einem oder mehreren Tagen ihrer Matura in der Früh ein Kerzerl im Stephansdom oder der Lutherischen Stadtkirche angezündet wird. Wer will, bekommt via WhatsApp zusätzlich ein einminütiges Mutmacher-Video von Superintendent Geist, Pfarrerin Schnizlein oder Fachinspektor Simmer bzw. von Kardinal Christoph Schönborn oder Dompfarrer Toni Faber für den speziellen Tag und Fachbereich zugesandt.

Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit hier:
www.beblessed.at

ISSN 2222-2464

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