01.11.2012

Neuer Superintendent stellte sich in Salzburg vor

Dantine: Feiern am Reformationstag Wiederentdeckung der zentralen Botschaft des Evangeliums

Am Abend des Reformationstages stellte sich der neue Superintendent Olivier Dantine mit einem Gottesdienst in Salzburg vor. Foto: Pintaric

Dantine: Feiern am Reformationstag Wiederentdeckung der zentralen Botschaft des Evangeliums

Salzburg (epdÖ) Mit einem Gottesdienst am Abend des Reformationstages hat sich der neue Superintendent Olivier Dantine den Salzburger Pfarrgemeinden vorgestellt. Am Reformationstag feiern evangelische Christinnen und Christen die „Wiederentdeckung der zentralen Botschaft des Evangeliums“, sagte Dantine in der Salzburger Christuskirche. Bereits am 6. Oktober war der neue Superintendent in Innsbruck in sein Leitungsamt eingeführt worden, er folgt Luise Müller nach, die in den Ruhestand trat.

In seiner Predigt ging der neue Superintendent auch auf die Aussagen des römisch-katholischen Kardinals Kurt Koch ein, der im Hinblick auf das Reformationsjubiläum 2017 gemeint hatte, er könne „nicht eine Sünde feiern“. Martin Luther hatte nicht die Gründung einer neuen Kirche im Sinn, sonder die Reform der „einen“ Kirche, hielt Dantine fest. So werde am Reformationstag nicht die Gründung der Evangelischen Kirche und die Trennung von der römisch-katholischen gefeiert, sondern die „Wiederentdeckung des Geistes der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“.

Auch wenn Menschen heute von anderen Ängste als zu Luthers Zeiten geplagt würden, sei das Miteinander durch herrschende Ängste stark beeinträchtigt. Dantine: „Wenn ich mich in der Finanz- und Währungskrise von der Angst leiten lassen, selbst zu kurz zu kommen, bin ich blind für die Nöte der anderen, dann hindert mich diese Angst am solidarischen Handeln.“ Wer sich jedoch von Gott angenommen wisse, „ohne jede Vorleistung, ohne jeden Verdienst“, müsse sich nicht mehr von seinen Ängsten und seiner Furcht leiten lassen. Auch den Politikern, vor deren Arbeit der Superintendent „großen Respekt“ hat, will er „manchmal sehr gerne ins Stammbuch schreiben: Euch ist nicht gegeben der Geist der Furcht, sondern der Besonnenheit“.

Superintendentialkurator Eckart Fussenegger konnte zu dem Gottesdienst und anschließenden Empfang in den neuen Räumen der Christuskirche nicht nur zahlreiche Gäse aus den Salzburger Pfarrgemeinden begrüßen, auch mehrere Vertreter der Kirchen und des Judentums sowie des öffentlichen Lebens waren gekommen. Der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser sprach in seinem Grußwort von einer „Erneuerung, die wir alle suchen“. Diese lasse sich „im Wort Gottes finden“, funktioniere jedoch nur „im Miteinander und Füreinander“, zeigte sich der Erzbischof überzeugt. Die Glückwünsche des Ökumenischen Arbeitskreises Salzburg überbrachte Franz Schmidt, jene der rumänisch-orthodoxen Kirche Dumitru Viezuianu. Die Verbundenheit der Pfarrerinnen und Pfarrern aus dem benachbarten Bayern brachte Pfarrer Ewald Seißler zum Ausdruck. Liturgisch gestalteten den Gottesdienst Senior Klaus Niederwimmer und Pfarrer Tilmann Knopf gemeinsam mit den Superintendentialkurator-Stellvertreterinnen Ingrid Allesch und Reinhilde Singewald. An der Orgel und am Klavier war Kantor Markus Bunge zu hören unterstützt von Aliya Battalova (Oboe), Miklas Kemeny und Gergely Gerhardt (Trompeten).

ISSN 2222-2464

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