10.12.2022

Nächste Runde im Zukunftsprozess „Aus dem Evangelium leben“

24 neue „Erprobungsräume“ starten

Er wünsche sich „eine Kultur des Entdeckens in der Kirche“, sagte Patrick Todjeras im Rahmen der Synode in Villach. (epd/Uschmann)

24 neue „Erprobungsräume“ starten


Villach (epdÖ) – Im Rahmen des gesamtkirchlichen Zukunftsprozesses „Aus dem Evangelium leben“ wurden bereits im Dezember des Vorjahres 34 Erprobungsräume ins Leben gerufen. Vor kurzem ging es in die nächste Runde, wie Projektmanager Pfarrer Patrick Todjeras im Rahmen der evangelischen Synode in Villach berichtete. Im November wurden nach der Vorlage der Steuerungsgruppe des Prozesses „Aus dem Evangelium leben“ weitere 24 Erprobungsräume genehmigt, berichtete Todjeras. Etwa 60 Pfarrgemeinden, 47 kirchliche Institutionen, Vereine und Werke sind in den genehmigten Projekten vertreten und eingebunden. Eingereicht wurden sie aus den Diözesen Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg/Tirol und der Steiermark. Daneben gibt es eine gesamtösterreichische Initiative der Evangelischen Jugend Österreich.

Umgestaltung der Kirche auf der Ebene der Gemeinden

„Mit dem Prozess ‚Aus dem Evangelium leben‘ gestalten wir die Kirche auf der Ebene der Gemeinden und in den Regionen jetzt schon um“, erklärte Todjeras. Dieser Prozess sei ein starkes und wirkungsvolles Instrument in der Gestaltung evangelischen Lebens. Die große Anzahl an involvierten Pfarrgemeinden zeige, dass der Prozess nicht an der Peripherie unserer Kirche stattfinde oder parallel laufe, sondern im Zentrum der evangelischen Kirche stehe.

„Um die Sendung der Kirche zu leben, braucht es neue Ideen, Innovation und Kreativität“, so Todjeras. Was die Themen des Prozesses betreffe, präsentierte er der Synode einige Schwerpunkte. So gäbe es etliche gemeindeentwickelnde Projekte etwa im Kinder-, Jugend- und Familienbereich oder in der diakonischen Arbeit. Zentral seien auch regionalentwickelnde Initiativen, auffallend auch jene Projekte, die Kirche am „Andersort“, also außerhalb der Kirchenmauern und außerhalb gewohnter Pfade, umsetzen wollten. „Andere Projekte wollen gezielt in die Gemeinde- und Schulpädagogik hinein wirken“, erläuterte Todjeras. „Auch einige Gottesdienst- und Musikprojekte werden in der zweiten Erprobungsrunde umgesetzt und erprobt“.

Zugang zum Evangelium für Menschen vor Ort

„Es geht im Letzten darum, dass Menschen vor Ort einen Zugang zum Evangelium haben, getröstet werden, in eine tragende Gemeinschaft finden, den christlichen Glauben als Halt erleben und vieles mehr“, sagte Todjeras zur Zielsetzung des Prozesses. „Besonders durch die Erprobungsräume fragen wir in die kirchliche und gemeindliche Landschaft hinein: Wie macht ihr das? Hat jemand eine Idee? Was probiert ihr gerade?“ Es handle sich also um einen explorativen und entdeckungsfreudigen Prozess. „Ich wünsche mir eine Kultur des Entdeckens in der Kirche, eine Kultur des Vertrauens in mein Gegenüber und des Staunens über die vielen Wunder Gottes“.

Durch den Prozess „Aus dem Evangelium leben“ und die „Erprobungsräume“ wird lokales geistliches Leben gestärkt, außerdem werden modellhafte Formen gemeindlichen und kirchlichen Lebens entwickelt. Am 6. Mai 2023 findet ein Impulstag für Erprobungsräume zur Vernetzung und zum Austausch statt.

ISSN 2222-2464

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