24.02.2016

Mehr Platz für Kinder aus armutsbetroffenen Familien in Rumänien

Nachmittagsbetreuung des Diakoniewerks ist in ein eigenes Haus umgezogen

Spiel und Spaß zu genießen, einmal unbelastet von den Alltagssorgen der Familie sein zu können – das ist für diese Kinder im rumänischen Dumbrǎveni alles andere als selbstverständlich. (Foto: Diakoniewerk Gallneukirchen)

Nachmittagsbetreuung des Diakoniewerks ist in ein eigenes Haus umgezogen

Gallneukirchen/Dumbrǎveni (epdÖ) – Seit Juli 2015 besuchen bis zu zwölf Kinder und Jugendliche im Grundschulalter, mehrheitlich aus von Armut und Arbeitslosigkeit betroffenen Roma-Familien, die Nachmittagsbetreuung „L.I.F.T“ (Lernen.Integration.Förderung.Tagesstruktur), die das Diakoniewerk Gallneukirchen in der Kleinstadt Dumbrǎveni im Landkreis Sibiu-Hermannstadt eingerichtet hat. Durch gezielte schulische Förderung, Wiederholung der Inhalte und Vermittlung anderer relevanter Inhalte wie soziales Verhalten, soziales Miteinander, Verhaltens- und Umgangsformen will L.I.F.T.die Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen erweitern und die Möglichkeiten für ein selbständiges Leben erhöhen.

Bis vor kurzem hat die Förderschule des Ortes dem Projekt Gastrecht gewährt. Mit Jahresbeginn konnte nun die Nachmittagsbetreuung in ein eigenes Gebäude übersiedeln, unweit der Schule und der Roma-Siedlung und somit für die Kinder gut erreichbar. Das Haus bietet mehr Platz, Räume für unterschiedliche Gruppenaktivitäten, eine Küche und einen Garten, der vielfältige Unternehmungen im Freien ermöglicht, auch wenn noch einige bauliche Adaptierungsarbeiten nötig sind. „Die Kinder spüren es: Das ist jetzt ihr Haus“, erklärt Ana Palcu, Leiterin der Angebote des Diakoniewerks in Rumänien. „Sie genießen es, weg von der Schule zu sein und trotzdem in Ruhe und ohne Druck lernen zu können. Wichtig ist uns auch, dass die Kinder die grundlegenden Regeln des sozialen Miteinanders erfahren und diese einhalten. Spiel und Spaß dürfen aber natürlich auch nicht zu kurz kommen.“

Spiel und Spaß zu genießen, einmal unbelastet von den Alltagssorgen der Familie sein zu können – das ist für diese Kinder alles andere als selbstverständlich. Die Eltern sind vielfach damit beschäftigt, mit dem Kindergeld das Nötigste für die Familien sicherzustellen, Einkommen aus einem gesicherten Arbeitsverhältnis fehlt aufgrund der nicht vorhandenen Arbeitsplätze meist. Da die Kinder wichtige Rollen als Mitversorger einnehmen und in der Landwirtschaft oder im Haushalt helfen, bleibt kaum Zeit für die Schule. Und dennoch ist allen klar, dass ein Weg aus der Armutsspirale nur mit ausreichend Bildung gelingt.

Die Nachmittagsbetreuung soll hier Abhilfe schaffen.Erste Erfolge seien bereits sichtbar, heißt es in einer Aussendung des Diakoniewerks Gallneukirchen. Das Projekt L.I.F.T wird zwar von Land und Stadt Salzburg, Caritas, der Erzabtei St. Peter und dem Roten Kreuz unterstützt, doch seien Spenden für den Ankauf von Lernmaterial, die Unterstützung von Familien mit Lebensmittelpaketen oder Unterstützung der Nachmittagsbetreuung bei der Organisation der Mittagsmahlzeiten weiter dringend nötig:
Salzburger Sparkasse Bank AG,
IBAN: AT84 2040 4000 4040 4089,
BIC: SBGSAT2SXXX,
Spendenzweck: „Dumbrăveni“

Das Diakoniewerk ist bereits seit 2007 als gemeinnütziger Verein in Rumänien aktiv und betreibt in Sibiu und Sebeş je eine Werkstätte für Menschen mit Behinderung, wo insgesamt 30 Menschen mit Behinderung täglich einer sinnvollen und sinngebenden Beschäftigung nachgehen und dadurch Inklusion und gesellschaftliche Teilhabe erfahren. In Sebeş wird darüber hinaus mit einer Sozialberatungsstelle sowie einer ambulanten Hilfe (seit 2011) bei monatlich rund 100 Hausbesuchen und 50 persönlichen Beratungsgesprächen individuelle Unterstützung zuhause angeboten, ergänzt durch einen Verleih von Pflegehilfsmitteln. 2013 entstanden integrative Beschäftigungsangebote für fünf Menschen mit Behinderung bei TransilvaniaPack&Print. 2015 wurde neben der Nachmittagsbetreuung in Dumbrǎveni auch eine solche in Sebeş eingerichtet, die ebenfalls gut angenommen wird. Eine Werkstätte in Şelimbăr ist in Vorbereitung.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Diakoniewerk | Armut | Soziales

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