22.07.2009

Lehner: Es gibt keine Wirklichkeit außerhalb der Wirklichkeit Gottes

Christlicher Glaube in der Herausforderung des wissenschaftlichen Weltbildes" - Sommerakademie im Stift Kremsmünster

Christlicher Glaube in der Herausforderung des wissenschaftlichen Weltbildes“ – Sommerakademie im Stift Kremsmünster

Kremsmünster (epd Ö) – „Weil Gott einer ist und in seinem Handeln nicht gespalten, ist im christlichen Verständnis auch die Wirklichkeit nur eine. Sie ist, um es zuzuspitzen, Gottes Wirklichkeit“, sagte der Superintendent der Diözese Oberösterreich, Gerold Lehner, bei der Ökumenischen Sommerakademie in Kremsmünster. Die Veranstaltung stand heuer unter dem Motto: „Den Himmel offen lassen – Der christliche Glaube in der Herausforderung des wissenschaftlichen Weltbildes“. Es gebe keine Wirklichkeit außerhalb der Wirklichkeit Gottes, betonte Lehner. Selbstverständlich könne diese eine Wirklichkeit differenziert werden, sie könne auch fragmentarisiert werden, „sodass die einzelnen Teile für den Menschen beziehungslos auseinanderfallen, aber sie kann grundsätzlich nicht in voneinander verschiedene Wirklichkeiten aufgespalten werden“.

Es war die Herausforderung der Rede von Gott angesichts eines um sich greifenden säkular-wissenschaftlichen Weltbildes, die im Mittelpunkt der diesjährigen „Ökumenischen Sommerakademie“ vom 15. bis 17. Juli im Stift Kremsmünster stand.

Wachsender Bedarf an Orientierungswissen

Der Philosoph Franz Josef Wetz setzte sich mit der wissenschaftlichen Begründung neuer Strömungen des Atheismus auseinander, der evangelische Theologe Hans Schwarz untersuchte Grenzen der Wissenschaft im Verhältnis zur Theologie. Wie weit das Christentum zum Diskurs mit den postmodernen philosophischen Strömungen bereit ist, lotete die niederländische Theologin Manuela Kalsky aus.

Abgeschlossen wurde die Akademie schließlich mit Kurzstatements und einer Diskussion, bei der der Grazer Diözesanbischof Egon Kapellari einen wachsenden Bedarf der heutigen Gesellschaft an „Orientierungswissen“ sah. Das „Funktions-, Gebrauchs- und als solches das Herrschaftswissen“ bedürfe eines ergänzenden Orientierungswissens, „wenn Humanität in einer Gesellschaft wie der unseren in ausreichendem Maße gesichert sein soll“, hob Kapellari hervor. Diskutiert haben weiters der frühere Direktor der Orthodoxen Akademie von Kreta, Alexandros Papaderos, und der evangelische Superintendent von Oberösterreich, Gerold Lehner.

ISSN 2222-2464

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