14.01.2004

Kirchen feiern „Tag des Judentums“

Ökumenischer Gottesdienst in der Wiener Reformierten Stadtkirche

Ökumenischer Gottesdienst in der Wiener Reformierten Stadtkirche

Wien, 14. Jänner 2004 (epd Ö) Der „Tag des Judentums“ (17. Jänner) soll die christlichen Kirchen an ihr gemeinsames Fundament, die Verwurzelung im Judentum, erinnern, betont der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) in einer Erklärung.

Das Datum ist bewusst gewählt: Vom 18. bis 25. Jänner findet weltweit die „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ statt. Der Tag vor Beginn dieser Ökumene-Woche soll auf die gemeinsame Wurzel der getrennten Kirchen verweisen.

Der diesjährige Gottesdienst des ÖRKÖ zum „Tag des Judentums“ findet am Samstag um 19 Uhr in der Reformierten Stadtkirche (Dorotheergasse 16, 1010 Wien) statt. Die Predigt hält der Wiener anglikanische Bischofsvikar Patrick Curran.

Eine „Jüdisch-christliche Begegnung im Angesicht des Nahost-Konflikts“ findet am Freitag, 16. Jänner, 19 Uhr im Maria-Ward-Haus St. Pölten (Stattersdorfer Hauptstraße 62) statt. Veranstalter ist das „Forum XXIII“. Der Salzburger Alttestamentler und Judaist Prof. Gerhard Bodendorfer ist Hauptreferent.

Bodendorfer: Begegnung zwischen Christen und Juden intensivieren

Bodendorfer betont in der Ankündigung, Europa sehe sich derzeit einer großen Herausforderung gegenüber: „In Frankreich werden Juden beschimpft, geschlagen, jüdische Schulen und Synagogen angezündet und Friedhöfe geschändet. Grund sind der importierte Nahostkonflikt und die Intifada, die ihre Grenzen sprengt. Das Problem ist aber nicht nur ein muslimisch-jüdisches. Annähernd 60 Prozent der Europäerinnen und Europäer sind der Meinung, dass Israel die größte Bedrohung für den Weltfrieden darstellt. Kritik an der israelischen Politik wird nicht selten für einen latenten und immer stärker werdenden Antisemitismus instrumentalisiert. Angesichts des Nahostkonflikts ist die Begegnung zwischen Christen und Juden auf allen Ebenen zu intensivieren, damit nicht alte und neue antisemitische Vorurteile eine sachliche Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Problemen blockieren“.

ISSN 2222-2464

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