07.01.2022

Kirchen begehen am 17. Jänner den „Tag des Judentums“

Veranstaltungen in ganz Österreich – ÖRKÖ-Gottesdienst in Wiener Dreifaltigkeitskathedrale

Am Tag des Judentums sollen sich Christinnen und Christen ihrer Verbundenheit mit dem Judentum deutlicher bewusst werden. Foto: pixabay

Veranstaltungen in ganz Österreich – ÖRKÖ-Gottesdienst in Wiener Dreifaltigkeitskathedrale

Wien (epdÖ) – Die Kirchen in Österreich feiern am 17. Jänner den „Tag des Judentums“. Dazu gibt es verschiedene Veranstaltungen und Gottesdienste. Der zentrale Gottesdienst des Ökumenischen Rats der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) findet am Montag, 17. Jänner, um 18 Uhr in der griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale in ersten Bezirk (Fleischmarkt) statt. Mit dabei sind u.a. der ÖRKÖ-Vorstand mit dem Vorsitzenden Rudolf Prokschi und der evangelischen Oberkirchenrätin Ingrid Bachler, der orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis und der Präsident der Koordinierungsausschusses für Christlich-jüdische Zusammenarbeit Martin Jäggle. Die Predigt hält der anglikanische Bischofsvikar Patrick Curran.

In Graz (Stadtpfarrkirche, Herrengasse 23) lädt das Ökumenische Forum christlicher Kirchen in der Steiermark am 17. Jänner um 19 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst.

Im Jüdischen Museum Hohenems findet am selben Tag um 18 Uhr eine Feier mit Vertreterinnen und Vertretern der Israelitischen Kultusgemeinde und der Kirchen in Vorarlberg statt.

In St. Pölten findet am 17. Jänner um 19 Uhr im Bildungshaus St. Hippolyt (Eybnerstraße 5) ein Abend zum Tag des Judentums statt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „‚Zedaka errettet vor dem Tod‘ –  Wohltätigkeit als Rechtsanspruch in der jüdischen Gesellschaft“. Referentinnen und Referenten sind Martha Keil, Direktorin des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, und der St. Pöltner Caritasdirektor Hannes Ziselsberger. Veranstalter sind das Diözesankomitee Weltreligionen, das Bildungshaus St. Hippolyt, das Zentrum Fortbildung Religion der KPH Wien/Krems, die Fachstelle Kirche im Dialog, der Katholische Akademikerverband und die Caritas der Diözese St. Pölten.

Die Katholische Privat-Universität Linz (Bethlehemstraße 20) und das Christlich-jüdische Komitee OÖ laden am 18. Jänner ab 19 Uhr zur Veranstaltung „Warum immer wieder ‚die Juden‘? Antisemitismus in Verschwörungstheorien, Vorurteilen und aktuellen Erfahrungen“. U.a. werden IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele und der Bibelwissenschafter Roland Cerny-Werner das Wort ergreifen.

Ein Überblick über alle Gottesdienste und Veranstaltungen bzw. auch über coronabedingt kurzfristige Absagen bzw. Verschiebungen findet sich demnächst unter: tagdesjudentums.christenundjuden.org.

Zum Tag des Judentums

Damit sich die Christinnen und Christen ihrer Verbundenheit mit dem Judentum deutlicher bewusst werden, hat der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) im Jahr 2000 den 17. Jänner als besonderen Gedenktag im Kirchenjahr eingeführt. Zugleich soll auch das Unrecht an jüdischen Menschen und ihrem Glauben in der Geschichte thematisiert werden. Dies erfolgt im Rahmen von Gottesdiensten und weiteren Gedenk- und Lernveranstaltungen.

Die Initiative zum „Tag des Judentums“ geht auf die Zweite Europäische Ökumenische Versammlung 1997 in Graz zurück. Auch in Italien, Polen und den Niederlanden wird der Tag des Judentums begangen. Das Datum dafür wurde bewusst gewählt: So sollen die Kirchen den Geist dieses Tages in die anschließende weltweite „Gebetswoche für die Einheit der Christen“ (18. bis 25. Jänner) weiter tragen; denn bei allen Trennungen der Christenheit untereinander sei allen Kirchen gemeinsam, dass sie im Judentum verwurzelt sind, so die Veranstalter.

 

ISSN 2222-2464

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ÖRKÖ | Judentum

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