30.10.2001

Interkulturell kommunizieren

Der Ökumeniker Philip Potter und die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter fordern eine stärkere Rolle der Kirchen beim Zusammenwachsen Europas

Der Ökumeniker Philip Potter und die Lübecker Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter fordern eine stärkere Rolle der Kirchen beim Zusammenwachsen Europas

Wien, 30 Oktober 2001 (epd Ö) „All ihre Kraft und Macht und Stärke sollten die Christen und die Kirchen einsetzen, um der Gewalt entgegenzutreten“, erklärte Dr. h.c. Philip Potter in seiner Rede beim Reformationsempfang am 30. Oktober in der Wiener Akademie der Wissenschaften. Der ehemalige Generalsekretär des Weltkirchenrates betonte, dass es die Rolle der Kirchen sei, den Politikern beim Zusammenwachsen Europas zu helfen: „Das ist nicht nur eine politische Angelegenheit.“ Die Frage sei: „Was bewegt Europa und was können die Kirchen dazu beitragen?“ Hier sei es die Stärke und die Aufgabe der Kirchen, „interkulturell zu kommunizieren“.

Migration tägliches Thema in Europa

„Die Migration in Europa ist ein tägliches Thema“, meinte Bärbel Wartenberg-Potter, Bischöfin der nordelbischen Kirche in Lübeck. Die Kirchen, so Wartenberg-Potter, müssten in vorderster Linie stehen, um die europäische Migration zu gestalten. „Ladet eure Nachbarn ein. Die Trennung unter den Menschen und Völkern darf es unter Christen nicht geben“, forderte die Bischöfin. Nachhaltig beeindruckt zeigte sich Wartenberg-Potter von der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung 1997 in Graz: „Mehr als 10.000 Menschen kamen zusammen. Hier gab es eine gemeinsame christliche Stimme, die sich geäußert hat.“ Es sei eine Vision von einem „gemeinsamen Europa“ zu spüren gewesen. Die Charta Ökumenika, dieses Jahr in Straßburg als Folge der ökumenischen Versammlung in Graz verabschiedet, verpflichte die Kirchen zu „einem gemeinsamen Dialog“. Die Kirchen hätten es geschafft, „ein Minimum an gemeinsamen Verfahrensregeln aufzustellen“.

ISSN 2222-2464

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