28.04.2021

Innsbruck: Friedenssäule an Montessori-Schule trotzt Kanonen

Säule in Sichtweite von Zeughaus Ausdruck von Friedenspädagogik

„Möge Frieden auf Erde sein“ ist auf der Säule in Deutsch, Englisch, Französisch und Chinesisch zu lesen. Foto: Candolini

Säule in Sichtweite von Zeughaus Ausdruck von Friedenspädagogik

Innsbruck (epdÖ) – Mit einer Säule im Schulhof haben die Schülerinnen und Schüler der Innsbrucker Montessori-Schule ein Denkmal für den Frieden errichtet. Seit knapp einer Woche steht die Friedenssäule nun in Sichtweite von zwei Kanonen, die vor dem an die Schule angrenzenden Zeughaus der Stadt stehen. „Das hat uns inspiriert, diesen Platz zu wählen. Das passt gut zusammen: Auf der einen Seite eine Erinnerung an wehrhafte, kriegerische Zeiten, und wir setzen dazu ein Zeichen anderer Art“, sagt Schulleiter Gernot Candolini im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst.

Die Idee dafür stammt von Candolini selbst, der sich dafür von ähnlichen Säulen etwa vor Montessori-Bildungshäusern hat inspirieren lassen: „Montessori-Pädagogik ist Friedenspädagogik“, betont er. Die Reformpädagogin Maria Montessori sei selbst mehrfach für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen worden. Vorbereitet wurde die Säule von der Innsbrucker Lebenshilfe, die 12- bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler haben dann den Schriftzug „Möge Frieden auf Erden sein“ in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch und Chinesisch) eingebrannt.

Bauernladen von Schüler*innen gemanagt

Seit dem Frühjahr gibt es an der Montessori-Schule in Innsbruck auch einen Bauernladen, der vollständig von Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe gemanagt wird. „Es ist schon lustig, wenn ein Kind anruft, um einen Laden um 2.000 Euro zu kaufen und mit dem Verkäufer in Preisverhandlungen einsteigt und fragt, ob man’s nicht billiger machen kann“, erzählt Candolini. Bei dem Projekt gehe es entsprechend dem Montessori-Bildungskonzept um Mikroökonomie: Die Kinder sollen dabei von klein auf die Zusammenhänge der Wirtschaft verstehen lernen. Verkauft würden etwa Eier, Karotten oder Apfelsaft. Als Startkapital diente der Reinerlös eines Schulflohmarkts. Die Schule sei zudem Teil einer Erntekooperative und habe einen Anteil von deren Feldern gekauft.

Die Montessori-Schule in Innsbruck besuchen 70 Schülerinnen und Schüler. Die Schule wird vom Verein Brückenpfeiler getragen, der als evangelischer kirchlicher Verein anerkannt ist. www.montessori-innsbruck.at

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Tirol | Innsbruck | Schule | Kinder | Frieden

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