20.07.2019

Im Rhythmus des Mondes

Von Gott und der Welt – Michael Chalupka über Zyklen und Zeiten

"Gott schuf Sonne, Mond und die Gestirne als 'Zeichen für Zeiten, Tage und Jahre' und damit den Rhythmus des Lebens. Dafür dürfen wir dankbar sein, auch wenn wir den Mond erobert haben." Foto: pixnio

Von Gott und der Welt – Michael Chalupka über Zyklen und Zeiten

Am 21. Juli 1969 um 03:56 Uhr unserer Zeit sprach Neil Armstrong seine berühmten Worte: „Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ 500 bis 600 Millionen Menschen weltweit verfolgten die Mondlandung im Fernsehen oder im Radio. Gerade neun Jahre alt geworden, war ich einer unter denen, die sich fasziniert vor dem ersten Fernseher, der wohl aus diesem Anlass Einzug ins elterliche Wohnzimmer genommen hatte, mit Peter Nidetzky als moderierendem Mondmann die Nacht um die Ohren schlugen.

Der Mond in seiner Wandelbarkeit hatte die Menschheit immer schon beschäftigt. „Ein Narr ist wandelbar wie der Mond“, heißt es etwa in der Bibel. So wurde der Mond als Gottheit verehrt, aber auch gefürchtet. Dass der Mond Einfluss auf unser Leben und die Natur nimmt, auf das Wachstum der Pflanzen und unseren Schlaf, glauben auch heute viele. Die technologische Eroberung des Mondes hat dem offensichtlich keinen Abbruch getan.

Ein Einfluss des Mondes ist offensichtlich. Er strukturiert unsere Zeit. Im Monat steckt das Wörtchen Mond und der Sieben-Tage-Rhythmus, der unser Alltagsleben bestimmt, kommt den 29 Tage, die der Mondzyklus benötigt ganz nahe. Der Rhythmus des Mondes tut dem Menschen gut. Gott schuf Sonne, Mond und die Gestirne als „Zeichen für Zeiten, Tage und Jahre“ und damit den Rhythmus des Lebens. Dafür dürfen wir dankbar sein, auch wenn wir den Mond erobert haben.

Michael Chalupka ist evangelischer Pfarrer und designierter Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich. Kontakt: zvpunry.punyhcxn@rinat.ng

ISSN 2222-2464

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