27.04.2013

Hohe Auszeichnung für Superintendent Hermann Miklas

"Feinsinniger Interpret und zupackender Moderator des ökumenischen Dialogs"

Landesrätin Bettina Vollath überreicht Superintendent Hermann Miklas das Große Goldene Ehrenzeichen. Foto: Wolfgang Ornig

„Feinsinniger Interpret und zupackender Moderator des ökumenischen Dialogs“

Graz (epdÖ) – Der Superintendent der evangelischen Diözese A.B. in der Steiermark, Hermann Miklas, ist mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet worden. Verliehen wurde das Ehrenzeichen am Samstag, 27. April, in der Grazer Heilandskirche im Rahmen einer „musikalischen Andacht“ anlässlich des 60. Geburtstags des Superintendenten.

Hermann Miklas habe sich durch seine Leitungstätigkeit in der Evangelischen Kirche in der Steiermark, in der gesamtösterreichischen Synode und vor allem durch sein „enormes Engagement“ für den interreligiösen Dialog große Verdienste um Staat und Gesellschaft erworben, erklärte Ministerialrat Karl Schwarz vom Kultusamt in seiner Laudatio. Schwarz bezeichnete den Superintendenten als „feinsinnigen Interpreten und zupackenden Moderator“ des ökumenischen Dialogs, dessen „außerordentliche Sensibilität im respektvollen Miteinander der verschiedenen Religionen und Kulturen“ immer wieder beeindruckt habe. So gelinge es dem Superintendenten, „Aussagen zu treffen, die berühren und anregen, provozieren und herausfordern“. „Kirche in der Öffentlichkeit“ habe in Miklas „einen überzeugenden Anwalt, der sich nicht scheut, angenehme und auch unangenehme Wahrheiten auszusprechen, der nicht auf Wählerstimmen Rücksicht nimmt, sondern prophetisch auf den entscheidenden Punkt kommt“.

Überreicht wurde die Auszeichnung von Landesrätin Bettina Vollath, die gemeinsam mit Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder den Dank des Landes Steiermark ausdrückte. Edlinger-Ploder würdigte Miklas in ihrem Grußwort als „Mann des guten Wortes“, der den „Glauben ins Leben“ hole. Dass die ökumenische Bewegung unumkehrbar sei, hob der römisch-katholische Diözesanbischof Egon Kapellari hervor. Er sei dankbar für eine Ökumene in gegenseitiger Wertschätzung und Herausforderung, die in den letzten Jahren intensiver geworden sei.

Superintendent Hermann Miklas freute sich, „nicht allein unterwegs zu sein, sondern mit vielen, vielen Weggefährten“. In seiner Ansprache warnte der Superintendent vor fundamentalistischen Einstellungen, die „keinen Widerspruch und keine Diskussion mehr dulden“. Notwendig seien vielmehr differenzierte Sichtweisen. „Zum Lächeln-Können im Leben gehört wohl die Einsicht Hermann Hesses, dass von jeder Wahrheit bis zu einem gewissen Grad immer auch das Gegenteil wahr ist“, sagte Miklas.

Namens der Evangelischen Kirche in Österreich dankte Bischof Michael Bünker dem Jubilar. „Du gibst vieles – der Kirche, den Gemeinden, dem Land“, betonte der Bischof. Vor Gott, so Bünker weiter, „sind wir immer nur Empfangende. Das ist der Kern des evangelischen Glaubens.“ Die Glückwünsche der Pfarrgemeinden überbrachten Fachinspektorin Michaela Legenstein und Superintendentialkuratorin Evi Lintner, die zu dem Festakt zahlreiche Gäste aus der Evangelischen Kirche, der Ökumene, der Politik und dem öffentlichen Leben in der Steiermark begrüßen konnte. Unter der Leitung von Diözesankantor Thomas Wrenger – er wird am Sonntag in der Heilandskirche in sein Amt eingeführt – sang bei dem Festakt ein Kinderchor Auszüge aus dem Musical „Jona“.

Hermann Miklas ist seit 1999 Superintendent der Diözese Steiermark. Davor war der gebürtige Steirer als Pfarrer in Wien-Innere Stadt tätig.

ISSN 2222-2464

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