05.07.2006

Forum Abrahamitischer Religionen in Österreich gegründet

Sturm: Dankbar für offene und klare Struktur der interreligiösen Zusammenarbeit

Sturm: Dankbar für offene und klare Struktur der interreligiösen Zusammenarbeit

Wien (epd Ö) – „Wir hatten bisher bereits ausgezeichnete Kontakte zwischen Christentum, Judentum und Islam. Jetzt sind diese informellen Kontakte in eine Struktur gebracht“, sagte der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), der lutherische Bischof Mag. Herwig Sturm in einem Gespräch mit epd Ö anlässlich der Gründung des „Forum Abrahamitischer Religionen in Österreich“.

Auf Initiative des ÖRKÖ hatten sich am 21. Juni 2006 offizielle Vertreter der drei abrahamitischen Religionen in Wien getroffen und einmütig das „Forum Abrahamitischer Religionen“ gegründet. Das Forum versteht sich als eine offizielle Kontaktstelle, die jederzeit von jeder der beteiligten Religionen im Bedarfs- oder Krisenfall einberufen werden kann, um gemeinsam zu beraten und nach Lösungen zu suchen. Mit Hilfe dieses Forums „können für alle Beteiligten wichtige Angelegenheiten auf kurzem Weg geklärt werden“, so Sturm. Er sei „sehr dankbar“ für die „offene und klare Struktur“ der interreligiösen Zusammenarbeit. „Dies entspricht im Wesentlichen auch dem Ziel der Charta Oecumenica“.

Interreligiöse und interkulturelle Fragen aufnehmen

Das Forum will sich mindestens einmal im Jahr treffen, um sich gegenseitig zu informieren. Ziel der Zusammenkünfte soll es sein, Vertrauen zwischen den Religionen zu begründen, ein besseres gegenseitiges Verständnis zu fördern und interreligiöse und interkulturelle Fragen aufzunehmen und zu besprechen, heißt es in einer Aussendung, die von Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Anas Schakfeh, dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, und Bischof Sturm als Vorsitzendem des ÖRKÖ unterzeichnet ist.

Der Vorsitz im Forum soll rotieren. Die jeweils gastgebende Religion übernimmt dann auch den Vorsitz bei den Gesprächen. Das Forum sieht sich nicht in Konkurrenz zu anderen Initiativen, die sich um eine Verbesserung der Beziehungen zwischen den Religionen bemühen. Es sieht sich als offizielle Kontaktstelle zwischen den Kirchen, die im ÖRKÖ zusammenarbeiten, und den offiziellen Vertretern der Israelitischen Kultusgemeinde und der Islamischen Glaubensgemeinschaft.

ISSN 2222-2464

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