26.03.2012

Evi Lintner bleibt Superintendentialkuratorin

Steirische Superintendentialversammlung - Miklas: Aufmerksam für kirchliche Randsiedler

Evi Lintner (hier neben Superintendent Hermann Miklas) wurde in ihrer Leitungsfunktion als Superintendentialkuratorin bestätigt. Foto: Rachl

Steirische Superintendentialversammlung – Miklas: Aufmerksam für kirchliche Randsiedler

Tieschen (epdÖ Die bisherige Superintendentialkuratorin der Diözese Steiermark, Evi Lintner, ist in ihrem Leitungsamt bestätigt worden. Auf der 105. Superintendentialversammlung, die am Samstag, 24. März, im südsteirischen Tieschen tagte, erhielt Lintner im vierten Wahlgang die erforderliche Zweidrittelmehrheit. Ihre einzige Gegenkandidatin, Inge Frei, zog nach dem dritten Wahlgang ihre Kandidatur zurück. Grundsätzlich dauert die neue Amtsperiode sechs Jahre, die pensionierte Religionslehrerin kündigte aber bereits an, nur drei Jahre im Amt bleiben zu wollen. Ihr Konfirmationsspruch sei gleichzeitig auch ihr Leitspruch für ihr Leben: „Wir wissen aber, dass denen die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Sichtlich gerührt bedankte sich die 68-Jährige gebürtige Deutsche, die mit einem evangelischen Pfarrer verheiratet ist und vier Kinder hat, bei den 68 stimmberechtigen Delegierten aus den steirischen evangelischen Pfarrgemeinden.

Gewählt wurden auch die neuen Mitglieder für den Superintendentialausschuss. Dem kirchenleitenden diözesanen Gremium gehören nun an für die Region Nord Pfarrer Gerhard Krömer, für die Region Mitte Pfarrer Wolfgang Schneider und für die Region Süd Andreas Gerhold. Als Senioren sind sie die geistlichen, regionalen Stellvertreter des Superintendenten und unterstützen ihn in Amtsgeschäften. Als weltliche Mitglieder wurden in den Superintendentialausschuss gewählt die Fachinspektorin für Pflichtschulen Michaela Legenstein, Inge Frei (auch stellvertretende Superintendentialkuratorin), Ernst Burger und Gerhard Leiner. Für die Stelle des/der Synodenpräsidenten bzw. Synodenpräsidentin nominierten die steirischen Delegierten den bisherigen Amtsinhaber, Rechtsanwalt Peter Krömer und Landeskuratorin Gerhild Herrgesell. Als weltliche Oberkirchenräte wurden vorgeschlagen für den juristischen Bereich Ministerialrat Karl Schwarz und der bisherige stellvertretende Oberkirchenrat, Erwin Schranz. Für den wirtschaftlichen Bereich wurden nominiert Günter Tröbinger und Roswitha Keppel, die beide bereits das Amt des wirtschaftlichen Kirchenrates bzw. Kirchenrätin ausübten.

Miklas: Menschen neu aufhorchen lassen

Superintendent Hermann Miklas plädierte in seinem Bericht vor den Delegierten für eine stärkere Außenorientierung der Kirche. Es brauche eine „verstärkte Aufmerksamkeit für kirchliche Randsiedler und eine noch bewusstere Zuwendung zu unseren suchenden Zeitgenossen mit all ihren existentiellen Fragen“. Dabei sei es schwer geworden, „eine Sprache zu finden, die säkular gewordene Menschen wieder ganz neu aufhorchen lässt“. Immer mehr Menschen fielen aus der kirchlichen „Normalbiografie“ heraus. Miklas: „Wir sollten dem bei unseren kirchlichen Angeboten verstärkt Rechnung tragen und nicht zu einseitig nur auf die Lebensform der bürgerlichen Familie setzen.“ Das Jahr des Ehrenamts 2011 habe sich sehr positiv ausgewirkt, befand der Superintendent. Insgesamt zeige sich, dass ehrenamtliche Arbeit in der Kirche „immer weniger selbstverständlich geschieht, dafür aber immer häufiger sehr bewusst“.

Die gezielte Auswahl sei etwa auch bei den Besucherinnen und Besuchern der Gottesdienste zu bemerken, wo nicht nur Inhalte oder Person des Feiernden Kriterien sind, sondern zunehmend auch die Form des Gottesdienstes oder die emotionale Erinnerung an den letzten Besuch. Dass in manchen Gebieten die Austrittszahlen gestiegen sind, korreliere mit dem dort notwendigen Anstieg des bisher sehr tiefen Kirchenbeitragsniveaus. Solche „Flurbereinigungen“ seien schmerzhaft, dennoch notwendig, meinte der Superintendent. Schließlich dürfe Kirchenmitgliedschaft in verschiedenen und womöglich benachbarten Pfarrgemeinden nicht unterschiedlich viel kosten.Evi Lintner (hier neben Superintendent Hermann Miklas) wurde in ihrer Leitungsfunktion als Superintendentialkuratorin bestätigt. Foto: RachlV

ISSN 2222-2464

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