02.02.2012

Eisige Kälte verschärft Situation für Arme und Obdachlose

Bedarf nach Notschlafstellen, warmen Essen und Kleidung steigt

Die Kälte hat auch Osteuropa fest im Griff. In Moldawien leiden besonders Kinder und ältere Menschen unter den eisigen Temperaturen. (Foto: Diakonie)

Bedarf nach Notschlafstellen, warmen Essen und Kleidung steigt

Wien (epdÖ) – Die eisigen Temperaturen machen vor allem Armen und Obdachlosen Menschen schwer zu schaffen, darauf weisen Hilfsorganisationen angesichts der aktuellen Wetterlage in Österreich hin. Viele Menschen können sich teilweise das Heizen nicht mehr leisten und frieren in ihren Wohnungen. Männer und Frauen, die auf der Straße leben, sind dringend auf warme Schlafstellen angewiesen, um die Nacht nicht im Freien verbringen zu müssen. Allein in Wien sollen zu den bereits bestehenden 400 Schlafstellen zusätzlich 70 Plätze in den nächsten Tagen zur Verfügung gestellt werden.

„Die klirrende Kälte lässt den Andrang von Menschen in Not auf einen warmen Ort und ein warmes Essen massiv steigen. Die Nachfrage nach einem warmen Platz und einem warmen Essen ist kaum bewältigbar“, berichtet die Diakonie aus ihrer sozialen Einrichtung „Häferl“ in Wien, wo durchschnittlich rund 100 Menschen an vier Tagen die Woche mit einer warmen Mahlzeit und bei Bedarf mit Kleidung versorgt werden.

Vor dem Hintergrund der angespannten Situation in den Notschlafstellen und Obdachlosenunterkünften warnen Experten vor Einsparungen in diesem Bereich im Rahmen eines Sparpakets. „Hier zu kürzen wäre eine Katastrophe. Ein Kahlschlag bei den sogenannten Ermessensausgaben macht soziale Hilfsangebote kaputt“, ist Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie, überzeugt.

Die Kältewelle hat auch Osteuropa fest im Griff. In Moldawien etwa leiden besonders Kinder und ältere Menschen, die unter schlimmen Bedingungen leben. Seit knapp einem Jahr arbeitet die Diakonie mit der lokalen Organisation „Neoumanist Association“ in Straseni zusammen, um Basishilfe zu leisten. Dabei werden sie durch das österreichische Sozialministerium unterstützt.
„Unsere Projektpartner in Moldawien kümmern sich um die durch die Kälte akut bedrohten alten Menschen. Wir können sie versorgen, wenn Sie Wunden haben oder Injektionen brauchen und wir spenden immer wieder auch Lebensmittel für ältere Personen, die in extremer Armut leben“, beschreibt Dagmar Lassmann, Leiterin der Diakonie Austria, die Arbeit der Helferinnen und Helfer vor Ort.

Die Diakonie ist dringend auf Unterstützung angewiesen. Nähere Informationen über die Arbeit der Diakonie und die Möglichkeiten, zu spenden, finden sich im Internet unter: www.diakonie.at und www.haeferl.net

ISSN 2222-2464

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