04.09.2013

Diakonie: Behinderung muss in Schule stärker Thema werden

Chalupka: "Nicht einmal in Lehrbüchern thematisiert"

Eine Aufnahme der UN-Konvention in die Schulbücher würde einen aufgeschlossenen Umgang mit Menschen mit Behinderung im Kindesalter fördern, meint Diakonie-Direktor Chalupka. Foto: epd/Uschmann

Chalupka: „Nicht einmal in Lehrbüchern thematisiert“

Wien (epdÖ) – Das Thema „Behinderung“ bzw. inklusive Bildung muss in der Schule noch stärker thematisiert werden. Das fordert die evangelische Diakonie. Inklusive Bildung beinhalte eine enorme Bandbreite an Themen – beginnend bei Barrierefreiheit von Schulgebäuden bis zur Diskussion um die gänzliche Abschaffung von exkludierenden Schulformen, hieß es in einer Aussendung am Dienstag, 3.September. „Behinderung wird z.B. nicht einmal in den Lehrbüchern der österreichischen Schulen thematisiert,“ kritisierte Diakonie-Direktor Michael Chalupka.

Eine Studie an der Donau-Universität Krems habe herausgefunden, dass in keinem einzigen der elf untersuchten Geschichte-, Geographie- und Politbildungs-Lehrbüchern die „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ erwähnt wird. Und Menschen mit Behinderungen würden zudem meist in passiver Opferhaltung thematisiert. „Dieser Umstand muss dringend behoben werden“, so Chalupka.

Kinder und Jugendliche müssten Behinderung abseits von Stereotypen kennenlernen. Eine Aufnahme der UN-Konvention in die aktuellen Schulbücher würde der gesellschaftspolitischen Bedeutung der Konvention einerseits Rechnung tragen, und andererseits einen aufgeschlossenen Umgang mit Menschen mit Behinderung im Kindesalter fördern, meint Chalupka.

Der Diakonie-Direktor verwies auf eine derzeit laufende Überprüfung der Vereinten Nationen zur Umsetzung der UN-Konvention im Hinblick auf inklusive Bildung. Chalupka: „Wir sind gespannt auf das Ergebnis der Staatenprüfung, denn daraus resultieren konkrete Empfehlungen des UN-Behindertenrechtskomitees an Österreich. Und diese müssen dann bis zur nächsten Überprüfung in vier Jahren umgesetzt werden“, so Chalupka abschließend.

ISSN 2222-2464

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