05.10.2022

„Christustag“ befasste sich mit lebendiger Hoffnung in Zeiten der Krise

Unter dem Motto „Wenn alles zerbricht – Jesus bleibt“ trafen einander evangelische Haupt- und Ehrenamtliche zum Gedankenaustausch

Knapp 200 Evangelische befassten sich beim „4. Christustag“ mit Hoffnung und Freude in Zeiten, wo vieles zerbricht. (Foto: Füssl)

Unter dem Motto „Wenn alles zerbricht – Jesus bleibt“ trafen einander evangelische Haupt- und Ehrenamtliche zum Gedankenaustausch

Wels/Thalheim (epdÖ) – Hoffnung in herausfordernden Zeiten wollte der „4. Christustag“ der „Christusbewegung für Bibel – Bekenntnis – Erneuerung der Kirche“ am 1. Oktober in Thalheim vermitteln. Zum Thema „Wenn alles zerbricht – Jesus bleibt“ waren knapp 200 evangelische Haupt- und Ehrenamtliche aus fast ganz Österreich der Einladung in das Museum Angerlehner gefolgt.

In seinem Grußwort verwies der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka auf die aktuelle Schlagzeile einer großen österreichischen Tageszeitung, dass Optimismus in Österreich auf dem Tiefstand sei. Nur 18% der Österreicher*innen würden die Zukunft positiv sehen, 68% gingen von einer Verschlechterung aus. „Sie fürchten, dass alles zerbricht, alles den Bach hinuntergeht, angesichts der Krisen, des Klimas, des Krieges und der wirtschaftlichen Situation“, sagte Chalupka. „Dieser Pessimismus begegnet mir auch in unserer Kirche. Da kommt dann auch noch eine oft diagnostizierte Glaubenskrise hinzu.“ Deswegen freue er sich über das Motto dieses Tages. Der Bischof erinnerte an das Bibelwort aus dem zweiten Korintherbrief. Den „kostbaren Schatz“, den Christus uns schenkt, „tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen“, heißt es dort im vierten Kapitel. „Wenn alles zerbricht, dann bleibt Christus nicht nur, sondern er gebraucht das Zerbrechliche“, sagte Chalupka, er gebrauche „das, was anderen als unbrauchbar erscheint“. Und wer um seine Gebrochenheit wisse, „der schaut nicht auf andere herab, der versteht ihre Sorgen und ihren Zweifel, der kann ihnen zur Schwester und zum Bruder werden“.

Auch Pfarrer Friedemann Kuttler, Vorsitzender der Christusbewegung Württemberg, die sich als geistliche Bewegung versteht, verwies in seinem Vortrag auf die Hoffnung, die in Christus zu finden sei. In den letzten Monaten hätten sich die Bilder des Krieges in der Ukraine tief eingebrannt. „Bilder, die mich fassungslos machen.“ Dazu auch ganz persönliche Situationen, die betroffen machen, wie „unsere finanzielle Lage, die Energiekrise, wenn Beziehungen scheitern und zerbrechen“. In all diesen Nöten schenke der auferstandene Christus eine lebendige Hoffnung. „Diese Hoffnung lenkt unseren Blick weg von allem, was uns Angst macht“, so Kuttler. Folge dieser Hoffnung wiederum sei Freude, „die man uns auch abspüren darf. Freude, die so richtig von innen herauskommt.“

Den Nachmittag prägte ein Gedankenaustausch zum Thema „Wie wir in der Krise unserer Kirche und in den Krisen der Welt unseren Auftrag erfüllen können“. In Gesprächsrunden wurde der Wunsch nach „lebendigen Gemeinden“ und einem „brennenden Herz, dass das Evangelium verkündet wird“ geäußert. Dem als stärker werdenden empfundenen Mangel an Pfarrerinnen und Pfarrern könne man durch eine Erweiterung der Ausbildungsmöglichkeiten begegnen, so einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Der Vorsitzende der Christusbewegung in Österreich, Reinhard Füssl, zeigte sich abschließend dankbar für die Teilnehmenden des Tages, „denen Kirche und Gemeinde ein Herzensanliegen ist“.

Die „Christusbewegung“ versteht sich nach eigener Definition als ein „Netzwerk für eine geistliche Erneuerung unserer Kirchen, insbesondere der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich“.

ISSN 2222-2464

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