26.02.2004

Bünker: Kirchen haben marktkritische Botschaft

Wesentliche Aufgaben des Staates dürfen nicht an Private abgeschoben werden, fordert der lutherische Oberkirchenrat im „Presse“-Interview.

Wesentliche Aufgaben des Staates dürfen nicht an Private abgeschoben werden, fordert der lutherische Oberkirchenrat im „Presse“-Interview.

Wien, 25. Februar (epd Ö) Von einer „marktkritischen Botschaft“ der Kirchen hat der lutherische Oberkirchenrat Univ.-Prof. Dr. Michael Bünker gesprochen. In einem Interview in der Tageszeitung „Die Presse“ vom 24. Februar sagt Bünker, „die Ideologie, dass aus schrankenloser Freiheit der Einzelnen automatisch das Wohl aller wird“, funktioniere nicht. Gefragt nach der Rolle der Kirchen angesichts der Lücken im Sozialsystem erklärte das Mitglied der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B., einerseits müssten die Kirchen einspringen: „Die auf die Straße gesetzten Asylwerber dürfen nicht draußen bleiben.“ Andererseits hätten die Kirchen zu fordern, dass wesentliche Aufgaben des Staates nicht an Private abgeschoben werden, „auch nicht auf die Kirchen“.

Zur Frage nach Gott in der modernen Welt sagte Bünker: „Wesentlich ist, dass Gott kein kaltes höheres Prinzip ist, sondern etwas, was mit uns zu tun hat, was uns unbedingt angeht.“

ISSN 2222-2464

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