14.01.2020

Veranstaltung widmet sich öffentlicher Präsenz von Religion

„Tag der Sichtbarkeit der Religionen“ zu Grundfrage mit Konfliktpotenzial

Eine "Grundangst vor dem Religiösen insgesamt" konstatiert Hochschulpfarrer Johannes Modeß, der den "Tag der Sichtbarkeit der Religionen" mitkonzipiert hat. Foto: pxfuel

„Tag der Sichtbarkeit der Religionen“ zu Grundfrage mit Konfliktpotenzial

Wien (epdÖ) – Die Präsenz von Religion im öffentlichen Raum macht eine Veranstaltung des „Albert Schweitzer Haus – Forum der Zivilgesellschaft“ (ASH Forum) zum Thema. Die Frage, „wie sichtbar Religion in unserer Gesellschaft sein soll“, bilde die Grundlage für zahlreiche öffentliche Debatten der vergangenen Jahre – von der Diskussion um den Karfreitag bis zum Kopftuchverbot – erklärt Mitorganisator Johannes Modeß vom ASH Forum gegenüber dem Evangelischen Pressedienst das zentrale Anliegen des Events am Dienstag, 21. Jänner. „Wir wollen uns einen Tag lang dieser Grundfrage widmen und sie aus verschiedenen Sichtweisen beleuchten – aber nicht aufgeladen, sondern fröhlich und mit Spaß und Kreativität“, so der evangelische Hochschulpfarrer.

Geschehen soll das im Wiener Albert Schweitzer Haus über Impulsvorträge, Ausstellungen oder eine Tell-Your-Story-Aktion. Dabei waren Interessierte dazu eingeladen worden, ihre „verschiedenen Ausdrucksformen von individueller Religiosität“ zu präsentieren – von Schmuck über Mode bis hin zu Tattoos. Der Einladung nach Wien wird auch die schwedische Designerin Maria Sjödin folgen, die mit ihrer Kollektion von Kollarhemden für weibliche Geistliche für Aufsehen gesorgt hatte. Tillmann Prüfer, Modejournalist und Mitglied der Chefredaktion des deutschen ZEIT-Magazins, wird über religiöse Spuren in der Alltagsmode sprechen.

Generell konstatiert Modeß die Erfordernis eines „nicht aufgeladenen, sondern fröhlichen“ Zugangs zur Thematik – nicht zuletzt, da das gesellschaftliche Klima für eine Diskussion über religiöse Symbolik und Praxis deutlich unterkühlt sei. Hinter Konfliktmaterien wie dem Kopftuchverbot stehe „eine gewisse Grundangst vor dem Religiösen insgesamt“. Unter dieser kritischen Haltung gegenüber der Sichtbarkeit von Religion hätten einzelne Glaubensgemeinschaften mehr zu leiden als andere – weil sie in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen würden. Tendenziell versteht Modeß die Veranstaltung daher als „Plädoyer für die Sichtbarkeit aller Religionen in einer pluralistischen Welt“.

„Tag der Sichtbarkeit der Religionen“
Dienstag, 21. Jänner 2019 (16-21 Uhr)
Albert Schweitzer Haus (Schwarzspanierstraße 13, 1090 Wien)

ISSN 2222-2464

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