18.06.2003

Schintlmeister verabschiedet

Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit hat immer ehrenamtliche Arbeit ermöglicht, gefördert und wo nötig, erstritten

Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit hat immer ehrenamtliche Arbeit ermöglicht, gefördert und wo nötig, erstritten

Wien, 18. Juni 2003 (epd Ö) „Um ein gutes Brot zu bekommen, erfordert es Kraft beim Kneten, Ausdauer, Durchhaltevermögen und Geduld, Kreativität, guter Zutaten und Würze. Eigenschaften, die auch in der Frauenarbeit erforderlich sind“, sagten die vier Predigerinnen in dem Festgottesdienst bei der Verabschiedung der Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit, Inge Schintlmeister, im kardinal-könig-haus am vergangenen Samstag in Wien. Während des Gottesdienstes wurde auf dem Altar ein Sauerteig geknetet, geformt und gehen gelassen, ehe er in den vorbereiteten Backofen geschoben wurde. Die Frauen predigten von den Lebens- und Leidensgeschichten einer Frau in Südindien, in Bulgarien, einer österreichischen Frauenkreisleiterin und einer namenlosen Frau der Bibel. Ihre Lebensgeschichten wurden zu „Hoffnungsgeschichten durch die weltweite Frauensolidarität, die gegenseitigen Hilfsprojekte und die alle verbindende Frohe Botschaft Jesu Christi.“ So beginne eine geschwisterliche Welt ohne Oben und Unten.

Reiner: „Immer für Rechte von Frauen eingetreten“

Zahlreiche Grußbotschaften überbrachten Christinnen aus dem In- und Ausland bei dem anschließenden Empfang. „Ich danke dir dafür, dass du immer für die Rechte von Frauen und Kindern bei uns und überall auf der Welt eingetreten bist“ sagte Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner in ihrem anschließenden Grußwort. Die Evangelische Frauenarbeit sei inzwischen ein gefestigtes Werk der Kirche, „und das verdanken wir nicht zuletzt auch dir“, so Reiner.

Starke Integrationsfähigkeit

„Ich habe viel von Dir gelernt und profitiert. Immer bewundert habe ich deine Integrationsfähigkeit“ sagte Brunhilde Reiser, Vorsitzende der Evanglischen Frauenhilfe in Deutschland. Reiser betonte die „aktive Nachbarschaft“, die die Evangelische Frauenarbeit zu Zeiten des „Eisernen Vorhanges“ gelebt habe: „Davon haben wir auch in Deutschland profitiert“. Schintlmeister habe immer ehrenamtliche Arbeit ermöglicht und gefördert. Wo es nötig war, habe sie die nötigen Rahmenbedingungen geradezu „erkämpft.“

Ein Modell für das, was möglich ist, wenn man Frauen ermächtigt

„Ein kräftiger Baum ist aus dem zarten Pflänzchen geworden, das der Weltgebetstag und Brot für Hungernde in seinem Wachstum seit Jahrzehnten unterstützt haben“ sagte Priscilla Singh, Leiterin des Frauenreferates im Lutherischen Weltbund. Das Netzwerk SWAP (Slum Women Advancement Projects), seit 18 Jahren Projektpartnerin von Brot für Hungernde in Südindien, sei zum Modell geworden, „was möglich ist, wenn man Frauen ermächtigt.“ Das sei auch Schintlmeisters Verdienst. Inge Schintlmeister ist seit November 1982 Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit in Österreich. Mit 31. August verlässt sie aus Altersgründen diese Stelle, ihre Nachfolgerin wird mit 1. September Mag. Barbara Heyse-Schaefer.

ISSN 2222-2464

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