29.08.2022

Positive Zwischenbilanz

Seit zehn Jahren ist Olivier Dantine Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol

Dantine ist seit zehn Jahren Superintendent der Diözese Salzburg/Tirol: „Ob bei einer Pandemie oder bei verschiedenen anderen Krisen, wir müssen stets besonders auf den Schutz der Schwächsten achten.“ Foto: epd/Uschmann

Seit zehn Jahren ist Olivier Dantine Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol


Innsbruck (epdÖ) – Eine „positive Zwischenbilanz gerade auch was den respektvollen Umgang mit anderen Kirchen und Verantwortungsträgern im Land angeht“ zieht Olivier Dantine, Superintendent der Diözese Salzburg und Tirol nach zehn Jahren im Amt: Am 1. September 2012 hat Dantine sein Amt als Superintendent der zahlenmäßig kleinsten österreichischen Diözese mit etwa 25.000 Mitgliedern, die Salzburg und Tirol (ohne Osttirol) umfasst, angetreten. Im Gespräch mit der Tiroler Tageszeitung (TT), Ausgabe vom 28. August, sagte er: „Die zehn Jahre in Tirol sind sehr schnell verflogen. Besonders große Herausforderungen waren die Flüchtlingswelle 2015/16 und zuletzt die Corona-Krise.“ Bei der Integration von Flüchtlingen habe man einiges erreicht, etliche geflohene Muslime hätten sich auch taufen lassen und christliche Namen angenommen. „Wie sich hier etliche in unseren Gemeinden einbringen und engagieren, ist schon sehr beeindruckend.“ Bei Corona seien auch die Kirchen im Spannungsfeld zwischen Vorsicht und Zuversicht gefordert gewesen. Spaltungen in der Gesellschaft sieht Superintendent Dantine nicht, aber durchaus Brüche und Risse, die es nun zu beheben gelte. „Ob bei einer Pandemie oder bei verschiedenen anderen Krisen, wir müssen stets besonders auf den Schutz der Schwächsten achten.“

Stets besonders auf den Schutz der Schwächsten achten

Wie viele andere Institutionen und Kirchen kämpft auch die Evangelische Kirche mit sinkenden Mitgliederzahlen. „Es stellt sich die Frage, wie wir neue Formen der Kommunikation finden können.“ Als Christ müsse man auch stets an Wunder glauben, trotzdem sei von einer kleiner werdenden Kirche auszugehen. Es gebe einen sehr lebendigen Kern, an den Rändern der Kirchen-Ferneren franse es aber leider aus. Begegnen will die Evangelische Kirche, so Dantine in Anspielung auf „Aus dem Evangelium leben“, dieser und anderen Herausforderungen mit einem Reformprozess. In über 30 Projekten soll das kirchliche Leben belebt und „Leuchträume des Evangeliums“ geschaffen werden – wie etwa die Entlastung der Pfarrer*innen von Verwaltungsaufgaben. Sieben Projekte sind es in Tirol und Salzburg. Dantine ist überzeugt, dass Reformen in Kirchen „nicht von oben verordnet, sondern von der Basis her entstehen müssen“.

Betont hat der Superintendent im Gespräch mit der TT, dass in der Evangelischen Kirche Pfarrer und Pfarrerinnen heiraten dürfen, „seit 1980 gibt es in allen Punkten Gleichstellung der Frauen“. Es gebe viele theologische Gründe für das Frauen-Pfarramt, „aber keinen dagegen“. Der Evangelischen Kirche habe das sehr gutgetan.

ISSN 2222-2464

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Dantine | Tirol | Superintendent

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