08.12.2012

OKR und Synodenpräsidium: Amtseinführung in Wien

Bünker: Neue AmtsträgerInnen haben auch geistliche Aufgaben

v.l.: Die Oberkirchenräte Hans-Joachim Bodenhöfer und Heinz Tichy sowie das Präsidium der Synode mit Präsident Peter Krömer und den StellvertreterInnen Ingrid Tschank und Eckart Fussenegger. (Foto: epdÖ/M.Uschmann)

Bünker: Neue AmtsträgerInnen haben auch geistliche Aufgaben

Wien (epdÖ) – Mit einem feierlichen Gottesdienst sind am Freitagabend, 7. Dezember, die neuen Oberkirchenräte und das Präsidium der Synode der Evangelischen Kirche A.B. in ihr Amt eingeführt worden. Der Gottesdienst in der Lainzer Konzilgedächtniskirche eröffnete zugleich die Synode, die bis Samstagabend im Kardinal König Haus tagt.

„Alle Getauften sind zum Dienst und zum Zeugnis am Evangelium berechtigt und berufen“, sagte Bischof Michael Bünker, der die neuen Amtsträger und die Amtsträgerin einführte. Der wirtschaftliche Oberkirchenrat Hans-Joachim Bodenhöfer, der juristische Oberkirchenrat Heinz Tichy sowie das Präsidium der Synode, bestehend aus Präsident Peter Krömer und den StellvertreterInnen Eckart Fussenegger und Pfarrerin Ingrid Tschank, wurden von Bischof Bünker und AssistentInnen gesegnet.

Die neuen Amtsträger und die neue Amtsträgerin hätten nicht nur eine Verwaltungsaufgabe, sondern auch ein geistliches Amt inne. „So wenig der Oberkirchenrat nur eine Verwaltungsbehörde ist, so wenig ist die Synode nur ein Kirchenparlament. Beide haben auch geistliche Aufgaben, etwa das Bemühen um Einheit im Konflikt“, so der Bischof. Bünker ging in dem Gottesdienst auch auf die ökumenische Dimension der Ämterfrage ein. „Wir sind uns darin einig, dass es das Priestertum aller Gläubigen gibt“, betonte Bünker. „Es geht aber in beiden Kirchen um die Verhältnisbestimmung von Volk Gottes und dem ordinierten Amt beziehungsweise dem Weihepriestertum.“ „Wir sind alle gerufen und berufen von dem einen Herrn und damit zugehörig zu der weltweiten Christenheit“, erklärte Oberkirchenrätin Hannelore Reiner, die durch die Liturgie des Gottesdienstes führte.

Kirchenleitende AmtsträgerInnen sollen Personen sein, die bewusst ihr ganzes Leben Jesus Christus zur Verfügung stellen und sich von ihm gestalten lassen, unterstrich Synodenpräsident Peter Krömer in seiner Predigt. Obwohl mit der Gnadengabe der Leitung ausgestattet, sollten sie ihre Arbeit und ihr Wirken immer nüchtern einschätzen. Sie sollen mit ernstem Eifer die Kirche und die Gemeinde leiten, so der Präsident. „In die Nachfolge stellen bedeutet, uns nicht mit der Welt gleichzustellen, sondern uns zu erneuern, damit wir erkennen können, was Gottes Wille ist und demgemäß auch handeln können“, sagte Krömer und bezog sich damit auch auf den evangelischen Theologen und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer. Angesichts der hohen Rate an Abtreibungen in Österreich rief Krömer dazu auf, „werdenden Müttern und Familien beizustehen, dass Kinder auf die Welt kommen und in rechter Weise erzogen werden“. In letzter Zeit sei im Zuge der neuen Obsorgeregelungen viel über die Rechte der Eltern gesprochen worden, während die Verpflichtungen der Eltern ausgeblendet würden, kritisierte Krömer.

An dem Gottesdienst nahmen zahlreiche Gäste aus der Ökumene teil, darunter der römisch-katholische Diözesanbischof Manfred Scheuer, der innerhalb der katholischen Bischofskonferenz für Ökumene zuständig ist, der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis sowie die anglikanische Pfarrerin Aileen Hackl. Musikalisch gestalteten den Gottesdienst der Albert Schweitzer Chor unter Matthias Krampe und Andreas Willberg sowie ein Blechbläserquartett der Johann Sebastian Bach Musikschule.

Fotos zur Synode (in Druckqualität) auf foto.evang.atv.l.: Die Oberkirchenräte Hans-Joachim Bodenhöfer und Heinz Tichy sowie das Präsidium der Synode mit Präsident Peter Krömer und den StellvertreterInnen Ingrid Tschank und Eckart Fussenegger. (Foto: epdÖ/M.Uschmann)

ISSN 2222-2464

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