15.10.2008

NÖ: Neue Schulamtsleiterin in ihr Amt eingeführt

Barbara Saile-Leeb: Religionsunterricht als Freiraum zur Werte- und Gewissensbildung

Barbara Saile-Leeb: Religionsunterricht als Freiraum zur Werte- und Gewissensbildung

St. Pölten (epd Ö) – Die Evangelische Kirche in Niederösterreich hat eine neue Schulamtsleiterin und Fachinspektorin für den evangelischen Religionsunterricht an AHS und BHS. Prof. Mag. Barbara Saile-Leeb wurde in einem feierlichen Gottesdienst am Samstag, 11. Oktober, in der Kapelle des niederösterreichischen Landhauses von Superintendent Mag. Paul Weiland in ihr Amt eingeführt.

Die „Botschaft von der unbegrenzten Zuwendung Gottes zu uns Menschen findet ihren Platz im Religionsunterricht“, sagte der Superintendent bei der Amtseinführung. Der Religionsunterricht nehme die religiöse Dimension unabhängig von der kirchlichen Zugehörigkeit auf. Weil es „um das Woher und das Wohin“ gehe, könne der Religionsunterricht „gar nicht genug unterstützt“ werden.

Für die neue Fachinspektorin fördert der Religionsunterricht „Mündigkeit und Kritikfähigkeit an unserer Welt“, zugleich biete er „Freiräume zu Werte- und Gewissensbildung“. Trotz oft deutlicher Kritik an der Kirche seien junge Menschen „unterwegs im Glauben“. Ein gelingender Religionsunterricht verurteile nicht andere, die andere Wege gehen wollen. Durch die „Art und Weise, wie unterrichtet wird“, sei es im Religionsunterricht möglich, „implizit das Evangelium zu vermitteln“, sagte Saile-Leeb im Gottesdienst, dessen Liturgie der Neunkirchner Pfarrer Univ.-Prof. Dr. Ernst Hofhansl gestaltete. Bei allem Leistungsdenken müsse „der Mensch vorgehen“.

Dass der Religionsunterricht ein „signifikanter Ort“ sei, der das Zusammenwirken von Staat und Kirche unterstreiche, betonte Ministerialrat Univ.-Prof. Dr. Karl Schwarz in seinem Grußwort. Im Auftrag des Staates nehmen Kirchen hier eine öffentliche Aufgabe wahr, so der Vertreter des Unterrichtsministeriums und des Kultusamtes. „Ernsthaft“ müsse künftig darüber nachgedacht werden, wie SchülerInnen, die keinen Religionsunterricht besuchen, zu einer „ethischen Grundausbildung“ kommen.

Beeindruckt von Saile-Leebs pädagogischem Konzept, das sie bereits in ihrer Ordinationspredigt dargelegt und nun „stringent fortgeführt“ habe, zeigte sich ihr Amtsvorgänger, Oberkirchenrat Mag. Karl Schiefermair, in seinem Grußwort. In Anspielung auf Saile-Leebs drei Töchter, deren Vornamen jeweils mit dem Buchstaben C beginnen, wünschte der Oberkirchenrat „Cleverness, Charme und Courage“. Die Glückwünsche der Römisch-katholischen Kirche überbrachte der St. Pöltner Schulamtsleiter Mag. Karl Schrittwieser. Für das Land Niederösterreich gratulierte Landtagsabgeordneter Franz Grandl.

ISSN 2222-2464

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