06.02.2002

Lebensqualität im Alter

Diakonie präsentiert Modellprojekt für betreute Seniorenwohngemeinschaften als Alternative zum Heim

Diakonie präsentiert Modellprojekt für betreute Seniorenwohngemeinschaften als Alternative zum Heim

Graz, 06. Februar 2002 (epd Ö) Für mehr Phantasie in der Gestaltung von Wohnmöglichkeiten für alte Menschen hat sich der Direktor der Diakonie Österreich, Pfarrer Mag. Michael Chalupka, ausgesprochen. „Alte Menschen haben ein Recht darauf, selbstbestimmt zu leben und die Lebensqualität, die sie sich erarbeitet haben, auch im Alter bewahren zu können“, sagte Chalupka anlässlich der Präsentation des Modellprojekts „Betreute Seniorenwohngemeinschaften“ am Donnerstag, 31. Jänner, in Graz. Das Projekt der betreuten Seniorenwohngemeinschaften verbinde die größtmögliche Selbstständigkeit mit unterstützenden Angeboten, um den Alltag zu erleichtern. Es gehe darum, eine Lücke im Angebot zu füllen, „wenn das Alleinleben zur Plage wird und die mobile Hilfe nicht mehr ausreicht“. Durch die Kombination von mobiler Pflege und Alltagsbetreuung vor Ort in der Gemeinschaft soll, so Chalupka, optimale Betreuungsqualität zu leistbaren Preisen erreicht werden.

Auf die internationale Einbettung des Projekts verwies der Geschäftsführer der Diakonie „Berlin Schöneberg“, Elmar Brandt: „Qualität in der Altenpflege ist ein europäisches Projekt.“ Als einer der größten Anbieter sozialer Dienste in Europa könne die Diakonie bei Innovationen auf viel Erfahrung zurückgreifen. „Fehler sollte man nur einmal machen, aber erfolgreiche Projekte wiederholen“, so Brandt.

Das Projekt „Betreute Seniorenwohngemeinschaften“ versteht sich als Alternative zum Heim. „SeniorInnen, die nicht mehr zuhause wohnen können oder wollen, hatten bislang nur die Möglichkeit, in ein Alters- oder Pflegeheim zu ziehen. Die Seniorenwohngemeinschaften sollen nun diese Lücke zwischen Daheim-Wohnen und Pflegeheim schließen“, so Elke Merl, Geschäftsführerin der Diakonie-Mitgliedsorganisation „Miteinander leben, Verein für selbstbestimmtes Wohnen trotz Beeinträchtigungen“.

Das Projekt sei eine Bereicherung des Angebotes für ältere Mitmenschen. Durch Selbstbestimmung, Sicherheit und Gemeinschaft bieten die Wohngemeinschaften auch für hilfsbedürftige alte Menschen ein hohes Maß an Lebensqualität. In Graz entstehen fünf Seniorenwohngemeinschaften für 20 Bewohnerinnen und Bewohner. Die zentrale Lage des Hauses biete den Senioren die Möglichkeit, z.B. noch selbst einkaufen zu gehen, die Altstadt zu genießen und am täglichen Leben teilzunehmen. Mit den Wohngemeinschaften werden auch sieben Mietkaufwohnungen entstehen, um ein generationengemischtes Wohnen zu ermöglichen.

Die Planung erfolgte durch das Architekturbüro Werner Nussmüller, Bauherr ist das Gemeinnützige Steirische Wohnungsunternehmen Frohnleiten. Baubeginn ist im April dieses Jahres, bezugsfertig wird das Haus im Herbst 2003 sein.

www.miteinander-leben.at

ISSN 2222-2464

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