09.04.2023

„I have a dream …“

Julia Schnizlein über den Zusammenhang zwischen Martin Luther Kings berühmter Rede und Ostern

Martin Luther King im Jahr 1963 in Washington, wo er seine berühmte Rede „I have a dream“ hielt. (Foto: Rowland Scherman/wikimedia)

Julia Schnizlein über den Zusammenhang zwischen Martin Luther Kings berühmter Rede und Ostern

60 Jahre ist es her, seit der schwarze Bürgerrechtler und Pfarrer Martin Luther King seinen Landsleuten in Washington die Worte „I have a dream …“ zugerufen hat. Seine Rede, die mehr einer Predigt gleicht, ist legendär geworden. King entwarf darin das Hoffnungsbild einer besseren und gerechteren Welt. Er träumte von einem Amerika ohne Rassendiskriminierung: „Heute sage ich euch, meine Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum … Ich habe den Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter beurteilen wird. Ich habe einen Traum …“

Kings Traum war damals beinahe absurd verwegen. In einer Zeit, in der zwei von drei Afroamerikanern nicht wählen durften, in der sie keine Schulen gemeinsam mit Weißen besuchen und nicht einmal neben ihnen im Kino oder Bus sitzen durften, träumte er von einer Welt, in der Gleichwürdigkeit herrscht. In der alle Menschen, egal welche Hautfarbe, egal ob Mann oder Frau, die gleichen Rechte haben. Seine Hoffnung bezog King nicht aus Naivität oder Realitätsverweigerung. Der Grund seiner Hoffnung war sein Glaube an Gott, der uns ALLE zu seinem Ebenbild erschaffen hat. Der uns gerade zu Ostern gezeigt hat, dass alles möglich ist! Dass Unglaubliches wahr werden kann. Dass Steine von Gräbern rollen und Tote auferstehen können. „Alles ist möglich dem, der glaubt“, so hat es Jesus selbst ausgedrückt.

Kings Hoffnungsrede wurde für Hunderttausende Menschen zum Motor, um gewaltlos für ihre Rechte zu kämpfen und die Gegenwart zu verändern. Natürlich ist Kings Traum noch lange nicht ausgeträumt, Rassismus und Diskriminierung sind leider noch längst nicht überwunden. Aber seine Worte haben etwas aufgebrochen, das sich nicht mehr aufhalten lässt.

Fünf Jahre nach „I have a dream …“ wurde Martin Luther King im Alter von nur 39 Jahren von einem Attentäter erschossen. Aber sein Traum lebt weiter. 50 Jahre nach Kings Rede würdigte der damalige Präsident der Vereinigten Staaten die Verdienste des Bürgerrechtlers im Kampf gegen Rassismus. Es war Barack Obama. Er ist Afroamerikaner.

ISSN 2222-2464

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