17.12.2008

Fischer würdigt Einsatz der Kirchen für Menschenrechte

Festkonzert und Festakt in der Wiener Hofburg zum 50-Jahr-Jubiläum des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich

Festkonzert und Festakt in der Wiener Hofburg zum 50-Jahr-Jubiläum des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich

Wien (epd Ö) – Die gute Zusammenarbeit zwischen den christlichen Kirchen in Österreich und deren gesellschaftspolitisches Engagement ist bei einem Fest in der Präsidentschaftskanzlei in der Wiener Hofburg gewürdigt worden. Bundespräsident Heinz Fischer hatte anlässlich des 50-Jahr-Jubiläums des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) am Donnerstagabend, 11. Dezember, zu einem Konzert geladen. Er bezeichnete in seiner Festrede die Kirchen als wesentliche Träger der Idee einer sozialen und friedlichen Gesellschaft, in der die Menschenrechte verwirklicht würden. Das sei keine Selbstverständlichkeit, so Fischer mit Blick auf viele Staaten, in denen unzählige Menschen ihrer Grund- und Freiheitsrechte beraubt werden. Umso notwendiger sei die Zusammenarbeit zwischen den Kirchen und Religionen.

Voraussetzung für die Durchsetzung der Menschenrechte seien vor allem die Überwindung von Armut und die Sicherung der Bildungschancen für alle Menschen, betonte der Bundespräsident. Er begrüßte in diesem Zusammenhang auch, dass der ÖRKÖ „immer wieder zu gesellschaftlichen und sozialen Fragen im Land Stellung nimmt und auch konkrete Verbesserungsvorschläge macht“. Dieses Engagement müssten die Kirchen beibehalten.

Der lutherische Altbischof und ÖRKÖ-Vorsitzende Herwig Sturm strich ebenfalls die soziale Verantwortung der Kirchen heraus, wie sie beispielsweise im Sozialwort des Ökumenischen Rates festgehalten sei. Die Kirchen müssten gemeinsam Zeugnis ablegen, dann sei ihr Zeugnis auch glaubwürdig und für die Menschen verständlich.

Kardinal Christoph Schönborn wies in seinem Grußwort auf dringliche Probleme in Gegenwart und Zukunft hin: die schwierige wirtschaftliche Lage, mögliche soziale Spannungen, Fragen der Integration sowie den interreligiösen und interkulturellen Dialog. Zur Bewältigung dieser Herausforderungen brauche es viel Mut und Vertrauen auf Gottes Hilfe und Führung, so Schönborn. Die Kirchen – und nicht nur diese – hätten aus den schrecklichen Erfahrungen der Weltkriege des 20. Jahrhunderts gelernt und auf den Weg der Zusammenarbeit und der Gemeinsamkeit gefunden. Heute stehe man vor allem auch in Österreich zusammen und sei stark miteinander verbunden, zeigte sich Kardinal Schönborn zuversichtlich.

ISSN 2222-2464

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