01.12.2008

Diakonie fordert Anerkennung und Gleichstellung für Menschen mit Behinderung

Theaterperformance hinter der Wiener Votivkirche

Theatergruppe "Malaria"

Theaterperformance hinter der Wiener Votivkirche

Wien (epd Ö) – Mit einer Theaterperformance hinter der Wiener Votivkirche hat die Diakonie am Montag, 1. Dezember, auf die Situation von Menschen mit intellektueller Behinderung aufmerksam gemacht. Unter dem Titel „Mit dem Kopf durch die Wand – Mauern der Ignoranz durchbrechen“ enthüllten SchauspielerInnen der Theatergruppe „Malaria“ dabei das Plakat der aktuellen Diakonie-Kampagne. „Bitte nehmt uns als Menschen wahr. Wir haben’s nicht leicht als Menschen mit Down-Syndrom“, sagte ein Schauspieler nach der Performance, die den Höhepunkt der laufenden Kampagne „Nähe ist Diakonie“ bildete.

„Menschen mit intellektueller Behinderung wollen selbstbestimmt leben, nicht als Marionetten“, sagte Diakonie-Direktor Michael Chalupka. Derzeit blase ihnen „ein eisiger Wind entgegen, wenn sie Anerkennung und Integration fordern“. Die Diakonie-Kampagne wolle Menschen mit Behinderungen „ein Gesicht geben“ und deren Probleme sichtbar machen. An die neue Regierung richtet die Diakonie ihre Forderungen nach einem flächendeckenden Angebot an Förder- und Integrationsmaßnahmen für Menschen mit Behinderungen. Dazu gehören, so Chalupka, Frühförderung ebenso wie integrative Bildungsangebote, die „längst nicht Standard“ seien, angepasste Ausbildungs- und Berufschancen und die Forderung nach einem Pensionsanspruch für behinderte Menschen, „die ein Leben lang in Werkstätten gearbeitet haben“.

Am Dienstag, 2. Dezember, wird die Theatergruppe „Malaria“ auch beim Diakoniewerk Gallneukirchen das aktuelle Plakat enthüllen. „Theater Malaria“ ist eine Werkstatt im Diakoniewerk Gallneukirchen. Ihre Mitglieder sind nicht nur als SchauspielerInnen, „sondern auch als hervorragende MalerInnen und SchriftstellerInnen tätig“, berichtete Iris Hanousek-Mader, die die Theaterwerkstatt leitet. Für die erfolgreiche und international anerkannte Arbeit brauche es mehr Ausbildungsstätten, Räume und finanzielle Unterstützung für Produktionen.

ISSN 2222-2464

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