19.02.2020

Zeichen der Versöhnung

Michael Chalupka über das Kreuz im öffentlichen Raum

"Das Kreuz ist kein Kulturlogo, dadurch würde seine Botschaft verwässert." Foto: epd/Uschmann

Michael Chalupka über das Kreuz im öffentlichen Raum

Gehört ein Kreuz ins Klassenzimmer, in den Gerichtssaal oder ins Krankenzimmer im Spital? Diese Diskussion wird geführt, und sie wird teils mit Argumenten geführt, die wenig mit dem christlichen Ursprung des Kreuzes zu tun haben.

Woran erinnert nun Christinnen und Christen das Kreuz, wenn sie es sehen? Zuerst an Jesus Christus, seinen gewaltsamen Tod und seine Auferstehung, die den Tod überwunden hat. Dass ein Marterinstrument zum Zeichen des Lebens, der Überwindung des Todes und der Versöhnung geworden ist, war von Anbeginn schwer begreiflich. Den einen sei es ein Ärgernis und den anderen eine Torheit, schrieb der Apostel Paulus in seinem Brief an die Korinther.

Für uns Christinnen und Christen ist das Kreuz ein Zeichen der Versöhnung und der Liebe Gottes. Deshalb ist es gut, wenn das Kreuz auch im öffentlichen Raum seinen Platz hat. Dort aber erinnert es uns immer an die Menschenwürde, die Nächstenliebe und daran, dass menschliches Leid überwunden werden soll. Das Kreuz ist kein Kulturlogo, dadurch würde seine Botschaft verwässert. Meine Vater, der wenig Begeisterung für meinen Entschluss, Theologie zu studiere, aufbrachte, schenkte mir trotzdem ein kleines goldenes Kreuz zu Studienbeginn. Weil ich ihn liebte, trug ich es bis ich einem etwas älteren Studenten aus Kärnten begegnete, der mich barsch zurechtwies: „Des Kreuz trogt ma auf dem Bugl!“ So habe ich das dann auch gehalten.

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Chalupka | Schule | Kreuz

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