14.03.2018

Wolfgang Rehner ist neuer steirischer Superintendent

Rehner: Halt und Hoffnung vermitteln - Zweidrittelmehrheit im 2. Wahlgang

Wolfgang Rehner, designierter steirischer Superintendent, ist derzeit Pfarrer in Salzburg und wirkte mehrere Jahre als Pfarrer in der Ramsau. Foto: epd/M. Uschmann

Rehner: Halt und Hoffnung vermitteln – Zweidrittelmehrheit im 2. Wahlgang

Bruck a.d. Mur, 10. März 2018 (epdÖ) – Der Salzburger Pfarrer Wolfgang Rehner wird neuer Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark. Rehner wurde am Samstag, 10. März, von den Delegierten der steirischen Superintendentialversammlung in Bruck an der Mur im 2. Wahlgang mit der nötigen Zweidrittelmehrheit gewählt. Er erhielt 61 von 75 Stimmen. Der Wahl gestellt hatten sich auch die Pfarrer Andreas Gerhold (Stainz), Heribert Hribernig (Markt Allhau) und Paul Gerhart Nitsche (Graz-Kreuzkirche).

Vor den Delegierten der steirischen Pfarrgemeinden sprach Wolfgang Rehner von „Halt und Hoffnung“, die er als Superintendent vermitteln wolle. „Abbau verwalten ist nicht mein Geschäft“, so Rehner wörtlich. Als Evangelische Kirche „sind wir nicht für uns selbst da, sondern immer mit anderen und für andere“. Vor 22 Jahren sei er als „Wirtschaftsmigrant“ in die Steiermark gekommen und hier heimisch geworden, „dafür bin ich dankbar“.

Die Wahl eines neuen Superintendenten war notwendig geworden, da der bisherige Amtsinhaber Hermann Miklas im August nach 19 Jahren in den Ruhestand tritt. Das Amt des Superintendenten entspricht dem des Diözesanbischofs in der Römisch-katholischen Kirche.

„Ich freue mich, dass es gelungen ist, mit Wolfgang Rehner einen guten Nachfolger zu finden“, sagte der amtierende Superintendent Hermann Miklas. Für Miklas ist es ein „Zeichen der demokratischen Reife, dass wir solche Wahlvorgänge trotz unterschiedlicher Ausgangspositionen in guter und geordneter Form gestalten können“. Jede christliche Kirche komme anders zu ihrer Leitung, aber: „Alle hoffen darauf, dass der Heilige Geist wirkt.“

Beeindruckt von der „klaren Mehrheit und breiten Unterstützung“ zeigte sich Superintendentialkurator Michael Axmann, der das weltliche Pendant zum Superintendenten bildet und die Wahl geleitet hatte. „Persönlich freue ich mich auf die Zusammenarbeit, wenn Wolfgang Rehner so gestärkt aus der Wahl hervorgeht“, so Axmann.

„Die Herausforderung, vor denen Kirchen stehen verlangen nach einer qualitätsvollen spirituell fundierten Leitung, die darauf achtet, dass das Evangelium glaubwürdig gelebt wird“, betonte Bischof Michael Bünker nach der Wahl. Wolfgang Rehner bringe dazu „die besten Voraussetzungen mit, nicht zuletzt durch die Erfahrungen in einem anderen europäischen Land.“ Damit sei Rehner erfahren im Überwinden von Grenzen, was sich für die Ökumene, die öffentliche Stellung und das Miteinander der Gemeinden in aller Vielfalt positiv auswirken werde, zeigte sich Bünker überzeugt.

Dem designierten Superintendenten hat bereits der steirische römisch-katholische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl gratuliert: „Es ist eine schöne Fügung, dass Ihr Weg wieder in die Steiermark führt.“ Das Eintreten für eine Kultur des Miteinanders und des gegenseitigen Vertrauens „verbinden uns“, schreibt der Diözesanbischof. Es sei „bestärkend“, dass Rehner den ökumenischen Dialog fördern wolle und in seiner Vorstellung von der „Freude an der lebendigen Vielfalt“ spreche. Glück- und Segenswünsche kamen via Facebook u.a. auch von Amir Naguib Istfanous von der Koptisch-Orthodoxen Kirche in der Steiermark, von der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich und der Evangelischen Allianz.

Wolfgang Rehner wurde 1962 im siebenbürgischen Hermannstadt (Sibiu) geboren und studierte ebendort Theologie. Nach dem Vikariat und der Ordination 1986 übernahm Rehner die Diasporapfarrstelle im rumänischen Bistritz. Nach einer weiteren Station in Kerz bei Hermannstadt wechselte er 1996 in die obersteirische Pfarrgemeinde Ramsau, seit 2014 ist er amtsführender Pfarrer in Salzburg-Nördlicher Flachgau. Wolfgang Rehner ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zu den Aufgaben des neuen Superintendenten gehört die geistliche Führung der Diözese. Er hat die Aufsicht über die kirchlichen Ordnungen und über die schriftgemäße Verkündigung. Zu den bischöflichen Rechten gehören die Ordination von PfarrerInnen und die Visitation von Pfarrgemeinden. Der Superintendent wird von der Superintendentialversammlung für die Dauer von 12 Jahren mit einer Zweidrittelmehrheit der abgegebenen Stimmen gewählt.

Die Evangelische Diözese Steiermark besteht seit 1946 und hat rund 39.000 Mitglieder in 33 Gemeinden. Wolfgang Rehner wird der siebente Superintendent der Steiermark sein.

Bischof Michael Bünker wird den neuen Superintendenten am 23. September in der Grazer Heilandskirche in sein Amt einführen.

Bilder zur Wahl des Superintendenten finden Sie auf foto.evang.at.

ISSN 2222-2464

Diesen Beitrag teilen

Newsletter abonnieren

Der Newsletter von evang.at mit den wichtigsten Nachrichten des Evangelischen Pressedienstes (epd) ist kostenlos und erscheint in der Regel einmal pro Woche am Mittwoch.