01.12.2006

Wien: Luther-Ausstellung eröffnet

Bischof Sturm: „Faszinierender Mensch und Geschenk für uns Menschen heute“

Bischof Sturm: „Faszinierender Mensch und Geschenk für uns Menschen heute“

Wien (epd Ö) Nach Stationen in Klagenfurt und Linz ist die internationale Ausstellung „Martin Luther. Der Reformator“ am Donnerstagabend im neuen Evangelischen Gymnasium in Wien feierlich eröffnet worden. „Luther und Bildung gehören zusammen“, erklärte Bischof Mag. Herwig Sturm, der die Eröffnung vornahm. Martin Luther sei „ein faszinierender Mensch und ein Geschenk für uns Menschen heute“, so der lutherische Bischof. Die Direktorin des Evangelischen Gymnasiums, Mag. Elisabeth Sinn, zeigte sich erfreut, dass nach dem „großen Wagnis des Schulneubaus“ die Ausstellung nun in der Aula des Gymnasiums stattfinden könne. Zur Eröffnung konnte der Wiener Superintendent Mag. Hansjörg Lein zahlreiche Gäste vor allem aus der evangelischen Kirche in Wien und Niederösterreich aber auch aus der Ökumene begrüßen. Ausdrücklich dankte Lein dem großen Kreis an MitarbeiterInnen, die die Ausstellung vorbereitet hatten. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von der Johann Sebastian Bach Musikschule.

Luthers Kontakte nach Österreich

Auf Luthers Bezüge zu Österreich ging der Wiener Kirchenhistoriker Univ.Prof. DDr. Rudolf Leeb ein. „Luther muss Zeit seines Lebens über die Vorgänge in Österreich informiert gewesen sein“, betonte der Historiker. Die österreichischen Länder waren zu Lebzeiten Luthers „selbstverständlicher Teil des allgemeinen Geschehens“. Daher sei es auch nicht verwunderlich, dass Luther zu Österreich Beziehungen pflegte. Nachweisbar sind diese zu Adelsfamilien, vor allem zur Familie Jörger. Zu diesem Adelsgeschlecht konnte Luther eine „sehr persönliche und private“ Beziehung aufbauen, berichtete Leeb. Ein zentraler Teil von Luthers Kontakten nach Österreich betraf Personen, die wegen ihrer reformatorischen Überzeugung in Konflikt mit Obrigkeiten gerieten. So hatte Luther 1524 vom ersten österreichischen Blutzeugen der Reformation, dem Wiener Bürger Caspar Tauber, Notiz genommen. Tief betroffen hatte Luther auch das Schicksal seines Schülers Leonhard Kaiser, der 1527 in Schärding wegen seiner reformatorischen Überzeugung verbrannt wurde.

Die Ausstellung ist bis 15. Dezember im Evangelischen Gymnasium in Wien zu sehen und täglich außer Samstag und Sonntag von 9 bis 16 Uhr geöffnet. Ein Luthershop mit Luthersocken, Lutherbier, Lutherbüchern u.a. lädt zum Kauf ein. Auf den Luthersocken ist das berühmte Lutherwort aufgedruckt: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders.“

(Luther-Ausstellung, Evangelisches Gymnasium Wien, 1110 Wien, Erdbergstraße 222a, www.evangelischesgymnasium.at und www.evang.at/luther)

ISSN 2222-2464

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