01.07.2020

Wien-Favoriten: Interreligiöse Gruppe bedauert gewaltsame Ausschreitungen

„Bisher gelebte Toleranz ermöglicht friedliches Zusammenleben“

Die Vertreterinnen und Vertreter der interreligiösen Dialoggruppe fordern weiterhin „gelebte Toleranz“ in Favoriten. Foto: Dialoggruppe

„Bisher gelebte Toleranz ermöglicht friedliches Zusammenleben“

Wien (epdÖ) – In einer gemeinsamen Erklärung hat die Interreligiöse Dialoggruppe Favoriten ihr Bedauern über die jüngsten gewaltsamen Ausschreitungen im 10. Wiener Gemeindebezirk ausgesprochen. „Favoriten ist ein Ort von positiv gelebter sprachlicher, kultureller und religiöser Vielfalt“, schreiben die Vertreter von sieben Gemeinden oder Einrichtungen unterschiedlicher Religionen in ihrem Statement. „Wir bedauern zutiefst, dass der Weg des friedlichen Miteinanders in Favoriten ausgeblendet wurde.“ Dialog lasse „den Reichtum der Verschiedenheit“ erkennen; die bisher gelebte Toleranz ermögliche ein friedliches Zusammenleben in Favoriten: „Und so muss es auch bleiben“.

In Favoriten hatten türkisch-nationalistische Gruppen zuletzt mehrfach kurdische Demonstrationszüge angegriffen. Laut Wiener Polizei erlitten auch Einsatzkräfte Verletzungen, nachdem sie von beiden Seiten angegriffen worden seien. Hintergrund ist der jahrzehntelange Unabhängigkeitskampf der kurdischen PKK gegen die Türkei. Die PKK wird in Österreich als terroristische Vereinigung eingestuft.

Zur interreligiösen Dialoggruppe Favoriten gehören die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Wien Christuskirche, die Pfarrgemeinde H.B. Wien-Süd, die römisch-katholischen Pfarren Zum Göttlichen Wort und Christus am Wienerberg, die Islamische Föderation „Anadolu“, das Austria Bangladesh Cultural Center „Baitul Mamur Masjid“ und die Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich.

ISSN 2222-2464

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