30.11.2019

Wieder anfangen

Michael Chalupka über die erste Kerze am Adventkranz

"Die erste Kerze am Adventkranz erinnert uns daran, dass ein neuer Anfang möglich ist. Das Licht am Ende des Tunnels, das einen Ausweg weist." Foto: epd/Uschmann

Michael Chalupka über die erste Kerze am Adventkranz

Wieder wird die erste Kerze brennen. Die Adventzeit fängt an. Weihnachten steht vor der Tür. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, heißt es bei Hermann Hesse in seinem Gedicht Stufen. Der Zauber des Anfangs der Adventzeit ist so stark, dass wir ihn nicht missen wollen, Jahr für Jahr. Gott wird Mensch, ein Kind wird geboren, das Bedeutung für die Welt hat und Hoffnung schenkt, davon sind Christinnen und Christen überzeugt. Gott fängt neu mit uns an, immer wieder. „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und hilft zu leben.“ Wenn sich der Alltag verdunkelt, die Tage mit Nebel bedeckt sind, dann tut der Zauber des Neubeginns gut, das Licht, das einen neuen Anfang verspricht, auch wenn das Leben gerade trostlos scheint.

Jedem Anfang wohnt auch die Hoffnung inne, dass nichts so bleiben muss, wie es scheint, dass Veränderung möglich ist und das Leben einen Sinn macht. Gott selbst macht sich auf den Weg zu den Menschen, immer wieder, daran erinnert die Geschichte der Geburt Jesu. Gott wird einer von uns.

Wir sind nie fertig. Wenn jemand fertig ist, ist er am Ende. Wir fühlen uns manchmal fertig, geschafft nach einer großen Anstrengung. Die erste Kerze am Adventkranz erinnert uns daran, dass ein neuer Anfang möglich ist. Das Licht am Ende des Tunnels, das einen Ausweg weist.

Gott fängt immer wieder mit uns an, weil er nie fertig ist mit uns, denn er ist es, „der uns beschützt und hilft zu leben.“

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Chalupka | Adventkranz | Advent

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