26.01.2022

#WeRemember: Religionsvertreter beteiligen sich an Holocaustgedenken

Bischof Chalupka: „Gerade in diesen Tagen wichtig, an die Shoa zu erinnern“

Bischof Chalupka: Wichtig, "sich gegen Antisemitismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu wehren.” Foto: EKiÖ

Bischof Chalupka: „Gerade in diesen Tagen wichtig, an die Shoa zu erinnern“

Wien (epdÖ) – Mit der internationalen „#WeRemember“-Kampagne zum Holocaust-Gedenktag (27. Jänner) erinnert der Jüdische Weltkongress in den Sozialen Medien an die Opfer des nationalsozialistischen Genozids an den Jüdinnen und Juden. An der Initiative beteiligen sich zahlreiche heimische Religionsvertreterinnen und -vertreter, so etwa der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka, Superintendent Matthias Geist, Kardinal Christoph Schönborn, die römisch-katholische Bischöfe Hermann Glettler und Benno Elbs, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch, oder die Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz Sr. Christine Rod. An der Kampagne kann sich beteiligen, wer ein einfaches Papierschild mit der Aufschrift „#WeRemember“ anfertigt, sich damit fotografiert und das Foto in den Sozialen Medien teilt. Viele Teilnehmer*innen der Kampagne haben zusätzlich auch noch einen Gedanken gepostet.

Auf Twitter und Facebook schreibt Bischof Chalupka: „Gerade in diesen Tagen, in denen die Verharmlosung der Gräueltaten des nationalsozialistischen Regimes auf den Straßen unseres Landes zur Schau gestellt wird, ist es wichtig, an die Shoa zu erinnern und sich gegen Antisemitismus, Hass und Fremdenfeindlichkeit zu wehren.“

Der Wiener evangelische Superintendent Matthias Geist schreibt auf Twitter: “Wir haben die Aufgabe, uns an die Gräueltaten des Holocaust und Auschwitz zu erinnern. Unendliches Leid. Sinnlos. Erinnerung tut weh, kann das Geschehene nicht ungeschehen machen. Aber zukünftig davor warnen und zur Wachsamkeit aufrufen!”

„Mehr denn je braucht es angesichts erschreckender Manipulationen von Fakten eine Fülle von Initiativen zu einer guten, nachhaltigen Erinnerungskultur – verbunden mit einer Herzensbildung, auf deren Basis das Bewusstsein von Recht und Unrecht aufbauen kann.“ Das betont der Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler in seinem Posting. Bischof Elbs schreibt auf Instagram: „Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes und in Würde und Wert unantastbar. Das dürfen wir niemals vergessen.“ Mit der Aktion #WeRemember werde in Erinnerung gerufen, „was passiert, wenn dieser Grundsatz nicht mehr gilt“.

Sr. Christine Rod, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, schreibt u.a. auf Facebook: „Wir gedenken in diesen Tagen der Opfer des Nationalsozialismus und der Menschen, die diese schreckliche Zeit des Holocausts miterleben mussten. Zugleich ist es so wichtig, diesen Teil unserer Geschichte nicht zu vergessen, damit sich dieses Schicksal nie mehr wiederholt und niemals vergessen wird. Immer weniger Zeitzeugen und Überlebende können von den Gräueltaten der Nazis berichten und auch wenn es schon lange zurückliegt, ist es wichtig, eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur zu leben.“

IKG-Präsident Oskar Deutsch postet auf Twitter: „Warum die Shoa uns alle angeht: Was in den Gaskammern mündete, begann lange davor. Es begann mit Vorurteilen und feindseligen Worten gegen Juden, Roma und andere Menschengruppen. Diese Feindseligkeit war der Anfang vom Ende namens Auschwitz. Daher: #WeRemember.“

Kardinal Christoph Schönborn hat sein schon am Dienstag auf Twitter veröffentlichtes Foto mit folgendem Text versehen: „Mit Trauer, aber auch mit Scham erinnern wir uns in diesen Tagen an die dunklen Schatten, die die Shoa über Europa, nicht zuletzt über unsere Heimat Österreich geworfen hat.“

ISSN 2222-2464

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