21.03.2007

Weltwassertag: Evangelische Kirche warnt vor Privatisierung des Trinkwassers

„Für eine zukunftsfähige Nutzung der Wasserreserven“ – Erklärung des lutherischen Synodalausschusses – Appell an Politik

„Für eine zukunftsfähige Nutzung der Wasserreserven“ – Erklärung des lutherischen Synodalausschusses – Appell an Politik

Wien (epd Ö) – Zum Weltwassertag am Donnerstag, 22. März, hat sich die Evangelisch-lutherische Kirche für eine „zukunftsfähige Nutzung der Wasserreserven“ ausgesprochen. In einer Erklärung des lutherischen Synodalausschusses wird vor einer Privatisierung des Wassers gewarnt: „Eine Privatisierung des allen gehörenden und bis heute auch in Österreich an sich kostenlosen Wassers, die beschönigend als Herbeiführung einer Wettbewerbssituation bezeichnet wird, kommt in Wirklichkeit einer Volksenteignung gleich“, heißt es in der Erklärung. Darin zeigt sich die Evangelische Kirche A.B. in Österreich besorgt um die weitere Entwicklung und appelliert an die politisch Verantwortlichen, die Bereiche Wassergewinnung, -versorgung und -entsorgung in „demokratisch kommunaler Selbstverwantwortung“ zu belassen.

In der Erklärung wird u.a. darauf verwiesen, dass Wasser ein unverzichtbares Lebensmittel sei, das durch kein anderes Naturgut ersetzt werden kann. „Daher ist der Zugang zu gutem Trinkwasser auch ein unverzichtbares Menschenrecht.“ Wasser dürfe unter keinen Umständen kommerziellen Lieferungsbeschränkungen bei der Versorgung der einheimischen Bevölkerung ausgesetzt werden. Ebensowenig eigneten sich Wasserversorgung und Wasserentsorgung als „Spekulationsobjekt“, sondern müssten „verantwortungsvoll verwaltet“ werden. Die Evangelisch-lutherische Kirche spricht sich weiters für verstärkte Nutzung geringerwertigen Wassers, so genannten „Grauwassers“, aus. Hier seien Förderungen notwendig, Bauordnungen sollten die Errichtung entsprechender Leitungen zumindest bei Neubauten zwingend vorschreiben.

„Aus gutem Grund“ liege die Wasserversorgung noch immer in kommunaler Selbstverwaltung, „denn die Infrastruktur der Wasserversorgung wurde durch die Kommunen vorbildlich aufgebaut und wird auch bestens instand gehalten, was den hohen Standard der Wasserqualität im europäischen Vergleich begründet“.

Das Dokument im vollen Wortlaut finden Sie hier.

ISSN 2222-2464

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