19.09.2022

Weltgebetstag der Frauen in Österreich: 70 Jahre Hilfe zur Selbsthilfe

Unterstützung für Menschen in über 100 Ländern der Welt – Ökumenischer Festgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche

Mit afrikanischen Rhythmen begleiteten die “Africa Amini Singers“ den Festgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche. Foto: epd/M. Link

Unterstützung für Menschen in über 100 Ländern der Welt – Ökumenischer Festgottesdienst in der Gustav-Adolf-Kirche

Wien (epdÖ) – Rund 200 Menschen kamen am 17. September in der Evangelischen Gustav-Adolf-Kirche in Wien-Mariahilf zusammen, um einen ökumenischen Festgottesdienst anlässlich 70 Jahre Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen in Österreich (WGT) zu feiern.

Dabei wurde für die Unterstützung von mehr als 380 Frauen- und Mädchenprojekten in über hundert Ländern der Welt gedankt. „Zu danken haben wir wahrlich genug: Wie viel Hilfe zur Selbsthilfe durften wir in all den Jahren in unseren Projekten erleben“, erinnerte WGT-Vorsitzende Brigitte Zinnburg zu Beginn des Festgottesdienstes an die Unterstützung durch die Kollekte und das Gebet vieler Menschen.

Es sei „der ganz spezielle Gottesdienst, der jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land gestaltet wird“, welcher den WGT ausmache, erklärte Gerti Rohrmoser, Direktorin der Evangelischen Frauenarbeit. Ebenso bedeutsam seien die Projekte, für die gesammelt wird und wodurch „Menschen, denen es nicht so gut geht, unterstützt werden. Auch ein kleiner Betrag bietet neue Perspektiven, Mut und Kraft, neue Wege aus einer scheinbar aussichtslosen, verzweifelten Lage.“

Sieben Frauen der WGT-Regionen entzündeten nach dem Kyrie jeweils eine Kerze für die Menschen dieser Regionen. „Es sind ganz viele Menschen, die an andere Menschen denken, nicht das Herz verschließen vor der Not, die beten und es damit nicht genug sein lassen – die einen Beitrag zur Kollekte leisten und damit ein gutes Leben für andere ermöglichen“, so Rohrmoser.

In der Gustav-Adolf-Kirche in Wien wurde der Festgottesdienst anlässlich 70 Jahre Ökumenischer Weltgebetstag der Frauen in Österreich gefeiert. Foto: epd/M. Link

Die Kollekte sei ein Zeichen gelebter Solidarität, betonte Projektreferentin Verena Bauer. Durch die Projekte werde die Stellung der Frauen verbessert. Dazu zählten auch Projekte zur Anpassung an den Klimawandel. Bauer hob auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen hervor. „Es entstehen Freundschaften mit Partnerorganisationen, die befruchtend sind“, sagte Bauer, die anschließend Videobotschaften aus den Projektgebieten mehrerer Kontinente präsentierte.

Für die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes, zu dem das WGT-Nationalkomitee geladen hatte, sorgten die „Africa Amini Singers“. Anschließend lud WGT-Vorsitzende Zinnburg zu einer Agape in der Evangelischen Volksschule Gumpendorf neben der Kirche.

Der Weltgebetstag verbindet Frauen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften mit Christinnen unterschiedlicher Kulturen und Traditionen in aller Welt. Er ist die älteste und größte ökumenische Basisbewegung von Frauen weltweit und wird jeden ersten Freitag im März in über 170 Ländern der Erde und aktuell in rund 340 Pfarrgemeinden in Österreich gefeiert.

Die Bewegung hat ihren Ursprung in den USA Ende des 19. Jahrhunderts. 1927 kam der WGT der Frauen nach Europa, in Österreich wurde er zum ersten Mal 1952 ökumenisch vorbereitet und gefeiert. Unter dem späteren Motto „Informiert Beten – Betend Handeln“ ist der Weltgebetstag bereits in mehr als 400 Orten ein fixer Bestandteil des kirchlichen Lebens geworden.

ISSN 2222-2464

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Weltgebetstag | Ökumene

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