22.05.2017

Weltausstellung zur Reformation in Wittenberg eröffnet

Bis 10. September stehen in der Lutherstadt rund 2.000 Veranstaltungen auf dem Programm

Unter dem Motto "Tore der Freiheit" bietet die "Weltausstellung Reformation" in Wittenberg rund 2.000 Veranstaltungen in 16 Themenbereichen. Foto: r2017

Bis 10. September stehen in der Lutherstadt rund 2.000 Veranstaltungen auf dem Programm

Wittenberg (epdÖ) – Mit einem Festgottesdienst auf dem Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg ist am Samstagnachmittag die „Weltausstellung Reformation“ eröffnet worden. Während der bis zum 10. September dauernden Veranstaltung, die unter dem Motto „Tore der Freiheit“ steht, soll es in den Wallanlagen und der Innenstadt Wittenbergs rund 2.000 Veranstaltungen in 16 Themenbereichen geben.

Die Reformation sei „ein europäisches, ein wirklich weltweites Ereignis“ gewesen, sagte der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Kraft der Reformation sei „nicht erschöpft, hochaktuell und geht uns alle an.“ Heute scheine es wieder attraktiv zu sein, Tore zu schließen anstatt sie neu zu öffnen. Dem könne man einiges an mutigen Aufbrüchen entgegenstellen, die mit der Reformation verbunden gewesen seien.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, sagte, man könne Kirche nie provinziell leben. „Wir sind Teil der einen, von Gott geschaffenen Welt, und das wollen wir hier in Wittenberg zum Ausdruck bringen.“

Die EKD-Botschafterin für das Reformationsgedenken, Margot Käßmann, nannte die Weltausstellung das „Herzstück des Reformationssommers 2017“. „Menschen können für einen Tag kommen und miterleben, mitdiskutieren, miterdenken, was Reformation für die Menschen heute bedeute – etwa mit Blick auf Spiritualität und Globalisierung oder mit Blick auf die Ökumene und den Dialog der Religionen oder hinsichtlich Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung.“

Gegliedert ist die Weltausstellung in insgesamt sieben Torräume. „Sieben Zugänge soll es zur Innenstadt geben“, erklärt die EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann. „Es sind die Tore, durch die die Menschen gehen wollen, um nach Wittenberg zu kommen.“ Entstanden sind in den Torräumen acht große Installationen, die einzelnen Themen gewidmet sind – von Globalisierung bis zu Gerechtigkeit und Spiritualität, Ökumene und Kultur.

Auch die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa ist auf der Weltausstellung mit einem Stand vertreten. Foto: GEKE

Schon am Samstagvormittag traf vor dem Bahnhof in Wittenberg das „Geschichtenmobil“ des Europäischen Stationenwegs ein, den der Verein Reformationsjubiläum und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gemeinsam veranstalten. Der blaue LKW hatte in den vergangenen Wochen an rund 67 Orten in Europa Station gemacht, und dort Geschichten rund um die Reformation gesammelt.

„Die Erwartungen, die europäische Dimension der Reformation sichtbar zu machen, haben sich erfüllt“, sagte der Vorsitzende der Projektleitung des Stationenwegs, der österreichische evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker, der zugleich Generalsekretär der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ist. Der Vizepräsident des Kirchenamts der EKD, Thies Gundlach, betonte: „Es gibt in Europa eine Generation, die will Europa sein.“ Dies seien die Freiwilligen, die den LKW begleitet hätten.

Das Budget der Ausstellung beträgt nach Angaben des Geschäftsführers des Vereins „Reformationsjubiläum 2017“, Ulrich Schneider, rund 25 Millionen Euro. Es stamme zu je einem Drittel aus staatlichen, kirchlichen und eigenen Mitteln. In die Eigenmittel gingen sowohl Sponsorenbeiträge als auch der Erlös aus dem Eintrittskartenverkauf ein. Insgesamt werden für die Weltausstellung rund 500.000 zahlende Besucher erwartet. Bislang seien rund 1.500 Saisonkarten sowie 3.000 Gutscheine für Tageskarten verkauft worden.

ISSN 2222-2464

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