16.09.2011

Weist: Kirchenleute müssen journalistisch denken

Evangelische Kirche dankt dem langjährigen Leiter des Amtes für Hörfunk und Fernsehen

Auch Doris Appel, Leiterin der Abteilung Religion im ORF Radio, dankte Christoph Weist für die jahrelange gute Zusammenarbeit.

Evangelische Kirche dankt dem langjährigen Leiter des Amtes für Hörfunk und Fernsehen

Wien (epdÖ) – Die Bedeutung und den theologischen Hintergrund evangelisch-kirchlicher Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik hat der langjährige Leiter des Amtes für Hörfunk und Fernsehen, Christoph Weist, beim diesjährigen Medienheurigen der Evangelischen Kirche A. und H.B. in Österreich am 14. September betont. Die Begegnung mit Journalistinnen und Journalisten aus Radio und Fernsehen sowie aus zahlreichen Printmedien stand in diesem Jahr ganz im Zeichen des Dankes an Weist, der neben seiner Tätigkeit als Leiter der Hörfunk- und Fernseharbeit auch die Chefredaktion der Kirchenzeitung „SAAT“ innehatte und mit 1. September in den Ruhestand getreten ist.

„Die Glaubenskommunikation muss heute dem religiösen und weltanschaulichen Pluralismus und der Nicht-Selbstverständlichkeit einer religiös formulierten Lebensposition Rechnung tragen“, zitierte Weist den Berliner Theologen Wilhelm Gräb. Erst ein reflektiertes Verhältnis zu den eigenen Überzeugungen erschaffe den Zugang zu den tradierten Formen gelebter Religion. Dies erfordere im Zusammenhang mit kirchlicher Publizistik von den Kirchenleuten ein Denken mit dem Kopf des journalistischen Partners, ein einfühlsames Beherrschen der grundlegenden Gesetzmäßigkeiten journalistischer Tätigkeit sowie die Bereitschaft, sich redigieren zu lassen. „Gelingt dies, entstehen Vertrauen und gute, zukunftsweisende Kooperationen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Medien“, ist Weist überzeugt. Im persönlichen Teil seiner Ansprache bedankte sich Weist bei seinen ehemaligen KollegInnen und MitarbeiterInnen, den Partnern aus dem Rundfunk- und Printbereich, besonders bei jenen des ORF für die lange und gute Zusammenarbeit sowie bei den Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche A. und H.B. in Österreich und der Evangelischen Kirche in Deutschland.

Unter den zahlreichen Würdigungen zollte der evangelisch-lutherische Bischof Michael Bünker Christoph Weist, den er als „hochkompetenten und engagierten Theologen“ schätzt, Anerkennung für die vergangenen 25 Jahre als Leiter des Amtes für Hörfunk und Fernsehen. Er habe seine Aufgabe in hervorragender Weise erfüllt und maßgeblich „mitgestaltet, wie Kirche in der Öffentlichkeit dasteht“. Der evangelisch-reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld bedankte sich bei Weist für die „unheimlich harmonische und bereichernde Zusammenarbeit“ und dafür, dass er die Reformierten in seine Arbeit immer eingebunden habe.

Als einen „verlässlichen und sympathischen Ansprechpartner“ bezeichnete Markus Bräuer, Medienbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland, Christoph Weist. Nicht nur viel über Österreich hätten die Kollegen aus Deutschland erfahren. „Wer mit Christoph Weist unterwegs ist, erfährt viel über die Gemeinden in der Türkei, aber etwa auch über die Arbeit der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft.“ Weist sei ein „scharfer Denker, Bibelexperte und Vollblutjournalist, eine Quelle der Menschlichkeit und eine geistlich-geistige Größe“, sagte Doris Appel, Leiterin der Abteilung Religion im ORF Radio. Auf 13 Jahre, 50 Fernsehgottesdienste und rund 2300 gemeinsame Sendeminuten blickte Thomas Bogensberger zurück, der im ORF Fernsehen für Gottesdienstübertragungen zuständig ist. Ein stets „kühler Kopf“ sei eine der markantesten Charaktereigenschaften des ehemaligen Leiters des Amtes für Hörfunk und Fernsehen.

ISSN 2222-2464

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