17.09.2022

Wachen und beten

Wache halten heißt, sich nicht an das Leid gewöhnen, meint Michael Chalupka

Im Gebet zu wachen und sich immer wieder des Auftrags zu versichern: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst." (Foto: epd/Uschmann)

Wache halten heißt, sich nicht an das Leid gewöhnen, meint Michael Chalupka

Jeden Donnerstag um 18h00 wird in Schladming vor dem Evangelischen Pfarrhaus Wache gehalten und gebetet für Menschen, die sich auf der Flucht befinden. Diesen Donnerstag zum 150. Mal.

„Als Christen ist es unser aller Auftrag, unermüdlich, unentwegt für Menschen in Not einzutreten“, sagt Monika Faes. Die Religionspädagogin ist auch Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Pfarrgemeinde Schladming. Gemeinsam mit Diakon Hannes Stickler von der Katholischen Diözese Graz-Seckau hat sie die Mahnwachen initiiert und drei Jahre lang koordiniert.

Die erste Mahnwache gab es am 7. November 2019. Anlässlich der drohenden Abschiebung von Hossein Khavary wurde damals die Gebetsinitiative gestartet. Der ehemalige Lehrling im Diakonissenspital Schladming hat mittlerweile seine Lehrabschlussprüfung abgelegt.

Wache zu halten, heißt, sich nicht an das Leid gewöhnen, sich nicht mit der ungerechten Verteilung der Lebenschancen und den weltweiten Konflikten abfinden, die immer wieder Menschen aus ihrer Heimat vertreiben.

Im Gebet zu wachen, heißt, sich immer wieder des Auftrags zu versichern: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.“ Ganz egal, ob der nun politische Konjunktur hat oder nicht. Die kleine Schar, die sich jeden Donnerstag in Schladming trifft, versammelt nicht nur für Menschen auf der Flucht, sondern für alle, die in einem Land der Menschenrechte leben möchten.

ISSN 2222-2464

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