18.08.2005

Vier Kandidaten für das Amt des Superintendenten in Oberösterreich

Am 17. September treten die Delegierten der Superintendentialversammlung zum zweiten Mal an die Wahlurne

Am 17. September treten die Delegierten der Superintendentialversammlung zum zweiten Mal an die Wahlurne

Wels, 18. August 2005 (epd Ö) – Vier Kandidaten stellen sich der Wahl zum neuen Superintendenten in der Diözese Oberösterreich. Die Delegierten der Superintendentialversammlung werden am Samstag, dem 17. September, in Wels an die Wahlurne treten. Es kandidieren der Rektor des Predigerseminars, Pfr. Dr. Gerold Lehner, der Welser Pfarrer und Senior Mag. Bernhard Petersen, Pfr. Dr. Thomas Pitters sowie der Pfarrer von Steyr, Senior Mag. Friedrich Rößler.

Dieser erneute Wahlgang war notwendig geworden, weil die erste Wahl am 23. April in Wallern nach dem 13. Wahlgang ohne die erforderliche Zweidrittelmehrheit für eine/n der KandidatInnen abgebrochen werden musste. Der Termin der Amtseinführung des neuen oberösterreichischen Superintendenten wird ebenfalls bei der Superintendentialversammlung festgelegt werden.

Gerold Lehner (43) stammt aus Wels. Nach Matura in Linz und Zivildienst im Diakoniewerk Gallneukirchen studierte er an der damaligen Freien Evangelisch-Theologischen Akademie Basel und an der Universität in Wien. Hier war Lehner in der Fachschaft engagiert, davon ein Jahr als Vorsitzender. Nach dem Vikariat trat er seinen Dienst als Pfarrer in Purkersdorf an. Seit 1997 ist er Rektor des Evangelischen Predigerseminars und Leiter des Pastoralkollegs, in diese Zeit fällt seine Promotion. Lehner ist Mitglied im Ausbildungsausschuss der Synode und im Revisionssenat und arbeitet mit in der LektorInnenausbildung. In diesem Jahr hat er eine Ausbildung zum Bibliodrama-Leiter abgeschlossen.

Lehner schätzt das „tiefe Eindringen in die Grundlagen von Gottesdienst, Predigt, Unterricht, Seelsorge und Gemeindeleitung. Auch die Abwechslung zwischen theoretisch-konzeptioneller und ganz praktischer Arbeit, wie sie im Predigerseminar gegeben ist, bedeutet mir sehr viel, ebenso wie die Integration und Diskussion verschiedener Frömmigkeits- und Denkrichtungen.“ Lehner ist verheiratet und hat drei Kinder.

Bernhard Petersen (50) wurde in Hostrupholz in Norddeutschland geboren. Nach seiner Matura in Hannover studierte er Theologie in Hamburg und an der heutigen Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule in Basel. Nach dem Studium begann Petersen seinen Dienst in der Evangelischen Kirche in Östereich, von 1979 bis 1991 als Pfarrer in Linz Süd, seit 1991 ist er Pfarrer in Wels.

Die Schwerpunkte für Petersen sind „die Predigtarbeit mit ihrer ständigen Herausforderung, ‚Frohe Botschaft’ in einer für den heutigen Menschen verständlichen Sprache zu verkündigen, in der Gottesdienstgestaltung im Spannungsfeld von Tradition und neuen Formen des Feierns, in der Begleitung der Menschen in den Grundsituationen des Lebens und in einer umfangreichen Unterrichtstätigkeit. Mein Augenmerk liegt auf theologischer Arbeit, gelebter Ökumene vor Ort und in der Diözese und im Dialog mit den Weltreligionen“. Das regelmäßige Gespräch mit MitarbeiterInnen und KollegInnen ist für Petersen selbstverständlich: „Ich bin es gewohnt, teamorientiert zu denken und zu handeln.“ Petersen ist verheiratet und hat ein Kind.

Thomas Pitters (49) wurde in Hermannsstadt, Rumänien, geboren. Nach seinem Studium wurde er 1982 zum Pfarrer der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien ordiniert und versah acht Jahre den Dienst eines Pfarrers in Siebenbürgen. Nach der Übersiedlung nach Österreich 1991 arbeitete Pitters als Pfarrer an der Martin-Luther-Kirche in Linz und in der Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt. In diese Zeit fällt auch seine Promotion. Seit 2003 versieht Pitters eine Projektpfarrstelle beim Diakoniewerk Gallneukirchen mit dem Schwerpunkt Seelsorge und Religionsunterricht. Seit 2003 ist er Vorsitzender des ökumenischen Forums Oberösterreich.

Pitters möchte seine „Fähigkeit des Vermittelns und des Brückenbauens zwischen Standpunkten und Meinungen, zwischen Kirchen und Konfessionen, zwischen Europaregionen und Kulturen auch als Superintendent einbringen“. Seine theologische Herkunft sieht Pitters „ganz entscheidend von der Theologie Martin Luthers und Karl Barths geprägt. Die Rechtfertigungslehre ist die Wurzel meines theologischen Ansatzes.“ Pitters ist verheiratet und hat drei Kinder.

Friedrich Rößler (54) stammt aus Karlsruhe, Deutschland, und wuchs im Pfarrhaus in Wilferdingen bei Pforzheim auf. Nach der Matura studierte er Theologie an der Universität Tübingen und an der damaligen Freien Evangelisch-Theologischen Akademie in Basel. Rößler wurde 1978 Pfarrer in Linz-Urfahr, 1993 Pfarrer in Steyr und Gefangenenseelsorger in Garsten. Rößler, der seit 1987 Senior seiner Superintendenz ist, ist auch Mitglied der Synode A.B. und der Generalsynode und Obmann des Ausbildungsausschusses.

Im Fall seiner Wahl möchte er „als Seelsorger zuhören, mittragen und das unterstützen, was dem Einzelnen und der jeweiligen Gemeinschaft dient und alle weiterbringt; in Offenheit und Vertrauen bereit sein, Probleme anzusprechen und gemeinsam mit Einzelnen und der jeweiligen Gruppe nach einer Lösung suchen. Glaube, Liebe und Hoffnung sind prägende Kräfte für das ganze Leben. Die Einladung und Ermutigung zu Glauben und Hoffnung, das soziale Engagement, die erlebte Gemeinschaft und die konkrete Mitarbeit in der Gemeinde gehören zusammen.“ Rößler ist verheiratet und hat drei Kinder.

ISSN 2222-2464

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