25.02.2022

Überkonfessionelle Gedenkminute für den Frieden in der Ukraine am Freitag, 15 Uhr

ORF unterbricht Programm für eine Minute - Religionsvertreter laden zu stillem Gebet ein

"Schweigen ist eine Sprache, die alle verstehen", sagt Bischof Michael Chalupka. Foto: pixabay

ORF unterbricht Programm für eine Minute – Religionsvertreter laden zu stillem Gebet ein


Wien (epdÖ) – Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich rufen am Freitag, 25. Februar, um 15 Uhr zu einer überkonfessionellen Gedenkminute für den Frieden auf. Begleitend zum stillen Gebet für die Menschen in der Ukraine werden im ganzen Land Kirchenglocken läuten, im Wiener Stephansdom erklingt dazu die Pummerin. Auch der ORF wird für die überkonfessionelle Gedenkminute sein Programm unterbrechen. An der Initiative beteiligen sich neben den Kirchen sowie der Israelitischen Religionsgesellschaft und der Islamischen Glaubensgemeinschaft auch alle anderen gesetzlich anerkannten Religionsgesellschaften.

„Im Schweigen bringen wir unsere Gefühle der Ohnmacht angesichts des Schreckens eines Krieges mitten in Europa zum Ausdruck“, führt der evangelisch-lutherische Bischof Michael Chalupka aus. „Schweigen ist eine Sprache, die alle verstehen“ und sei Ausdruck der Verbundenheit mit den Menschen im Kriegsgebiet, die um ihr Leben bangen. „Im Schweigen schöpfen wir Kraft fürs Handeln. Humanitäre Hilfe für die Menschen im Kriegsgebiet und auf der Flucht ist ein Gebot der Stunde“, so Chalupka. Auch die evangelischen Kirchen sind eingeladen, mit dem Glockengeläut die Friedensbotschaft hinauszutragen.

Für den Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, soll das stille Gebet die „Hoffnung auf einen raschen und gerechten Frieden in der Ukraine stärken“. „Das Glockengeläut am Freitagnachmittag erinnere an den Tod eines Unschuldigen: Jesus Christus, den Fürst des Friedens. Beten wir für alle, die durch das Grauen des Krieges ihr Leben lassen müssen und öffnen wir unser Herz für jene, die jetzt unsere Hilfe brauchen“, so der Salzburger Erzbischof.

„Als Christen sind wir aufgerufen, in Frieden und Nächstenliebe miteinander zu leben. Deshalb ist ein Krieg immer eine Sünde, insbesondere wenn er gegen ein freies, souveränes Land geführt wird“, betonte der griechisch-orthodoxe Metropolit Arsenios Kardamakis, der den „Angriff Russlands auf die Ukraine“ ausdrücklich verurteilte. Gleichzeitig rief er zum Gebet für die Opfer des Krieges auf: „Möge Gott der Herr Ihnen beistehen, sie vor Leid und Tod beschütze und der Ukraine wieder Frieden schenken.“

Auch der Oberrabbiner der Israelitischen Kultusgemeinde, Jaron Engelmayer, betonte die allgemeine Sorge im Blick auf das Geschehen zwischen Russland und der Ukraine: „Wir beten für alle Bewohner der betroffenen Region, für schnelle Stabilisierung und baldigen Frieden. Derjenige, der Frieden in den Höhen stiftet, möge Frieden auf Erden schaffen – Schalom!“

„Die Bilder, die uns aktuell aus der Ukraine erreichen, lassen uns sprachlos zurück“, sagt der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft, Ümit Vural. Krieg auf europäischem Boden sei bis vor Kurzem nicht vorstellbar gewesen, ein tiefgreifender Einschnitt in die Weltordnung und ein Elend für die Opfer dieses Konflikts. „Wir stehen vereint im Gebet für den Frieden und für eine sichere Welt. Möge Gott das ukrainische Volk beschützen und ihm in diesen finsteren Tagen beistehen“, so Vural. Gleichzeitig bat er angesichts der sich abzeichnenden humanitären Katastrophe darum, sich solidarisch zu zeigen und den Aufrufen der Hilfsorganisationen vor Ort zu folgen.

„Der Friede ist das höchste Gut! Es muss alles getan werden, um den Frieden in Europa wieder herzustellen und ihn zu bewahren“, erklärte Roland Weißmann, Generaldirektor des ORF und sagte: „Der ORF schließt sich gerne der Initiative der verschiedenen Kirchen, Religions- und Glaubensgemeinschaften in Österreich an und beteiligt sich mit der Unterbrechung seines Programms an der ‚überkonfessionellen Gedenkminute für den Frieden‘.“

ISSN 2222-2464

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