29.08.2014

Trauner: Militärintervention nur nach UNO-Beschluss

NGOs sollen notwendige Versöhnungsarbeit leisten

Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner glaubt nicht, dass durch Waffengewalt Frieden hergestellt werden könne. (Foto: epdÖ/M.Uschmann)

NGOs sollen notwendige Versöhnungsarbeit leisten

Wien (epdÖ) – „Es ist eine Illusion, zu glauben, dass man mit militärischen Mitteln allein friedliche Zustände herstellen kann. Das hat noch nie funktioniert und wird auch nie funktionieren“, sagt der evangelische Militärsuperintendent Karl-Reinhart Trauner im Gespräch mit religion.orf.at. Hintergrund dieser Aussage ist die Diskussion innerhalb der Kirchen, inwiefern militärische Interventionen in Krisen und Kriegen legitim sind. Die Verfolgung von Christen und anderen Minderheiten in Irak und Syrien durch die Terrorgruppen des „Islamischen Staat“ (IS) machen die Frage brisant.

Trauner glaubt nicht, dass durch Waffengewalt Frieden hergestellt werden könne. Mit militärischen Mitteln könnten aber gegebenenfalls „Rahmenbedingungen“ hergestellt werden, in denen dann mit zivilen „Konfliktbearbeitungsmechanismen“ ein friedlicher Zustand hergestellt werden könne. Die Menschen vor Ort in den Krisengebieten bräuchten jedenfalls nicht nur militärische Hilfe, sondern auch und vor allem humanitäre Unterstützung. Darüber hinaus brauche es Versöhnungsarbeit, die aber von Militärs nicht geleistet werden könne. Hier müssten NGOs eingesetzt werden, um eine Vertrauensbasis mit den Menschen in den Kriegsgebieten aufzubauen.

Militärsuperintendent Trauner spricht sich in diesem Zusammenhang auch klar gegen Waffenlieferungen aus. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hätte gezeigt, dass es hier immer wieder zu Missbrauch kommt. Sollte es zu einer militärischen Intervention kommen, dann jedenfalls nicht ohne UNO-Beschluss, mahnt Trauner.

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ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Trauner | Militärethik | NGO

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