05.04.2016

Jeder zehnte Spendeneuro wird über Testamente gespendet

„Vergissmeinnicht.at“: Hilfsorganisationen sagen

„Danke“

70 Hilfsorganisationen beteiligen sich an der "Initiative für das gute Testament". Foto: Fundraising Verband Austria

„Vergissmeinnicht.at“: Hilfsorganisationen sagen

„Danke“

Wien (epdÖ) – Mit fast 55 Millionen Euro haben die ÖsterreicherInnen in Form von Testamentsspenden 2015 gemeinnützige Organisationen unterstützt. Dies zeigt eine aktuelle Erhebung des Fundraising Verbands Austria. Die Spendenform werde bei immer mehr ÖsterreicherInnen beliebt. Als Zeichen des Danks und der Anerkennung pflanzte „Vergissmeinnicht.at – Die Initiative für das gute Testament“ daher am 5. April im Wiener Volksgarten symbolisch Vergissmeinnicht-Pflanzen.

Die Österreicherinnen und Österreicher unterstützten gemeinnützige Organisationen 2015 mit Erbschaften und Vermächtnissen in der Höhe von fast 55 Millionen Euro. Damit betrage der Anteil von Testamentsspenden am gesamten Spendenaufkommen (600 Millionen Euro 2015) rund zehn Prozent. „Jeder zehnte Spendeneuro wird über Testamente gespendet!“, zeigt sich Günther Lutschinger, Geschäftsführer des Fundraising Verbands und Initiator von Vergissmeinnicht.at, beeindruckt, und ergänzt: „Die Spendenform wir in den kommenden Jahren wichtiger werden. Für jeden zehnten Österreicher ist ein Testament für einen gemeinnützigen Zweck eine Option.“ Rund 14 Prozent der Österreicher über 40 Jahre können sich laut einer aktuellen Umfrage (Market-Institut) vorstellen, eine gemeinnützige Organisation neben ihren Angehörigen im Testament zu bedenken, 2012 waren es noch  acht Prozent. Dabei sei der „gute Wille“ und nach dem Ableben der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können ihr wichtigstes Motiv. „Durch sein Vermächtnis lebt man in den Kindern dieser Welt weiter und kann über das eigene Leben hinaus helfen und Spuren hinterlassen“, sagt der Geschäftsleiter der Kindernothilfe, Gottfried Mernyi. Seine Organisation beteiligt sich seit Anfang 2014 an der Gemeinschaftsinitiative für das „gute Testament“.

Welche Möglichkeiten es beim Vererben gibt und welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind, wüssten allerdings noch viel zu wenige Menschen. Viele verließen sich auf die gesetzliche Erbregelung. Nur 15 Prozent der ÖsterreicherInnen regeln ihr Testament, bei den über 60-Jährigen sind es 35 Prozent. „Mit Vergissmeinnicht.at möchten wir daher ein neutrales Informationspaket bieten“, erklärt Lutschinger.

Testamentsspender ermöglichen den Organisationen, ihre Projekte langfristig zu erhalten und zu verwirklichen oder schnelle Hilfe im Katastrophenfall zu leisten, Bildungsprojekte in den Armuts- und Krisenländern zu finanzieren und damit die Chancen dieser Menschen zu verbessern, Kindern eine bessere Zukunft zu sichern, die Natur und vom Aussterben bedrohte Tiere zu schützen oder Forschung und Kultur zu fördern.

„Vergissmeinnicht.at – Die Initiative für das gute Testament“ vereint 70 österreichische gemeinnützige Organisationen, darunter die Diakonie, Diakoniewerk, Brot für die Welt oder die Kindernothilfe. Zusammen mit dem Träger der Initiative, dem Fundraising Verband Austria, und Kooperationspartnern wie der Österreichischen Notariatskammer wollen sie die österreichische Bevölkerung über die Möglichkeit informieren, im Testament neben Angehörigen auch eine gemeinnützige Organisation zu berücksichtigen. Dahinter steht die gemeinsame Überzeugung, dass man mit einem Vermächtnis für den gemeinnützigen Zweck über das Leben hinaus Gutes tut.

ISSN 2222-2464

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