23.04.2003

Telefonseelsorge: Viele Anrufe zu den Feiertagen

Notrufnummer 142 ist für viele Einsame ein Rettungsanker - Wiener Telefonseelsorge registrierte im Vorjahr insgesamt mehr als 34.000 Anrufe

Notrufnummer 142 ist für viele Einsame ein Rettungsanker – Wiener Telefonseelsorge registrierte im Vorjahr insgesamt mehr als 34.000 Anrufe

Wien, 23. April 2003 (epd Ö) Feste wie Ostern oder insbesondere Weihnachten führen auch zu einer verstärkten Inanspruchnahme der Telefonseelsorge. „Zu den Festen wird noch stärker spürbar, was auch für die Wochenenden gilt: Für Menschen, die allein sind, werden ihre Probleme besonders akut, wenn um sie herum alles feiert, beziehungsweise wenn viele Bezugspersonen auf Kurzurlaub wegfahren“, berichtet die Leiterin der Wiener Telefonseelsorge, Dorothea Stepanek. Die Telefonseelsorge ist unter der Notrufnummer 142 rund um die Uhr kostenlos erreichbar.

Laut Jahresbericht der Wiener Telefonseelsorge wurden im Jahr 2002 insgesamt 34.280 Anrufe registriert. Pro Tag führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telefonseelsorge damit im Schnitt rund 94 Gespräche. Zwei Drittel der Hilfesuchenden waren Frauen. Bei den Anrufen stehen Gespräche über Belastungen durch Krankheit, Behinderung oder Einsamkeit an der Spitze, gefolgt von Beziehungsfragen und psychischen Problemen wie Depressionen und Ängste.

Junge Menschen nutzen E-Mail-Beratung

Vor allem junge Menschen nutzen die Möglichkeit zum Kontakt über die Internet-Website www.telefonseelsorge.at. 420 Anfragen gingen auf diese Weise im Jahr 2002 per E-Mail bei der Wiener Telefonseelsorge ein. Während bei den telefonischen Kontakten die statistische Spitze bei der Altergruppe der 40- bis 60-Jährigen liegt, kommt mehr als die Hälfte der E-Mail-Anfragen von 20- bis 30-Jährigen. Dementsprechend werden bei den E-Mails vor allem die Themen Partnerschaft und Beziehung und die Frage nach der Identität und dem Sinn des Lebens angesprochen.

141 Ehrenamtliche

Die Arbeit der Telefonseelsorge wird nahezu ausschließlich von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern getragen. 141 von ihnen sind für die Wiener Telefonseelsorge im Einsatz und gewährleisten zusammen mit zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen den Dienst rund um die Uhr. Grundprinzipien der Telefonseelsorge sind neben der ständigen Erreichbarkeit die absolute Verschwiegenheit und die Wahrung der Anonymität. Den „Telefonseelsorgern“ geht es nicht darum, Ratschläge zu erteilen, sondern sie wollen offen und verständnisvoll zuhören und in den Gesprächen die Anrufenden unterstützen, ihre eigenen Kräfte und Möglichkeiten wiederzufinden.

www.telefonseelsorge.at

ISSN 2222-2464

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