22.04.2020

Team Hoffnungsträger

Michael Chalupka über Menschen, die die Not zusammenbringt

Mittlerweile haben sich Frau R. und Veronika vom Team Hoffnungsträger aus der Distanz schon näher kennengelernt. Foto: Diakonie

Michael Chalupka über Menschen, die die Not zusammenbringt

Not macht erfinderisch. Sie bringt aber auch Menschen zusammen, die sich sonst nie kennengelernt hätten, wie die Pensionistin Frau R. und Veronika. Veronika ist Studentin in Salzburg und hat im Internet vom teamhoffnungstraeger.at, der Nachbarschaftshilfe der Diakonie, gelesen und sich gedacht: „Da mache ich jetzt einfach mit. Als wir uns das erste Mal gesehen haben, stand ihre Wohnungstür einen kleinen Spalt offen. Auf der Fußmatte lag ein Päckchen und darauf zwei Exemplare eines Mund-Nasen-Schutzes. Zu sehen war niemand. Das war schon etwas merkwürdig. Ich glaube, wir haben das mit dem Sicherheitsabstand beide sehr genau genommen.“

Mittlerweile haben sich die beiden aus der Distanz schon näher kennengelernt. Veronika macht kleinere Besorgungen, bringt Lebensmittel oder etwas aus der Apotheke vorbei, und Frau R. hat begonnen, Mund-Nasen-Schutz-Masken zu nähen. Auch eine für Veronika, die sie jetzt immer trägt, wenn sie für Frau R. unterwegs ist.

„Ich glaube, es ist nicht immer leicht, sich jetzt helfen zu lassen“, meint Veronika. „Es kostet auch etwas Überwindung, ganz offen zu sagen: Bitte, wenn Sie auch nur eine Kleinigkeit brauchen oder auch bloß mit jemanden reden wollen: rufen Sie mich an! Frau R. hat versprochen, dass sie das macht. Und dann hat sie gesagt: ‚Aber Sie rufen mich auch an, wenn es Ihnen nicht gut geht!‘ Das finde ich so schön: dass wir gemeinsam aufeinander schauen.“

ISSN 2222-2464

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Schlagworte

Diakonie | Chalupka | Coronavirus

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