05.03.2007

„Tauftropfen“ startet mit Aktionstag in Linz

Über 50 Tauftropfenbeauftragte aus 41 Tauftropfengemeinden in Österreich

Über 50 Tauftropfenbeauftragte aus 41 Tauftropfengemeinden in Österreich

Linz (epd Ö) – „Ich habe zum ersten Mal von den Tauftropfen gehört bei einer Tagung der GemeindevertreterInnen in Stoob und war sofort begeistert“, erzählt Eva Kratzer, Presbyterin der Pfarrgemeinde Loipersbach im Burgenland. Am Samstag, 3. März, erfolgte in Linz der offzielle Start des Projekts. Von Kitzbühel bis Loipersbach, von Klagenfurt bis Wien: Aus 41 Gemeinden sind die rund 60 Tauftropfenbeauftragten in die Pfarrgemeinde Linz-Innere Stadt gereist, um am ersten Aktionstag „Tauftropfen“ teilzunehmen.

 

Für sie selbst, so Kratzer weiter, sei das Thema Kirche interessant geworden, als sie selber Mutter wurde: „Ich möchte natürlich eine sichere Zukunft für mein Kind, und ich möchte, dass mein Kind unter dem Segen Gottes steht. Als unser Pfarrer dann auf einer Pfarrerkonferenz von den Tauftropfen hörte, haben wir beide die Aktion dem Presbyterium vorgestellt. Das war ganz einfach, denn irgendwie sagt ja jeder Ja zur Taufe“, so die Tauftropfenbeauftragte und Mutter eines zweieinhalbjährigen Kindes.

 

Bei den Tauftropfen geht es darum, Taufeltern über vier Jahre lang zu begleiten und mindestens halbjährlich zu besuchen, um ihnen eines der insgesamt 12 Hefte des Journals „Tauftropfen“ zu überreichen. Die Tauftropfenbeauftragten, wie sie sich nennen, übernehmen in ihrer Gemeinde die Verantwortung dafür, dass diese Aktion verlässlich ausgeführt wird. Das Journal produziert der Evangelische Presseverband.

 

Echter Kontakt ist gefragt

 

„Es handelt sich keinesfalls um eine Verteilaktion von Zeitungen“, sagte Pfarrer Peter Barz, einer der „Väter“ der Aktion Tauftropfen, von der Nordelbischen Evangelischen Kirche (NEK) im Gespräch mit epd Ö. Barz: „Es geht bei den Tauftropfen um einen echten Kontakt zu Menschen, die in einer bedeutenden biographischen Situation stehen.“ Der Referent für Projekte zur Gemeindeentwicklung beim Gemeindedienst der NEK betont, dass die Tauftropfen „ein Instrument zur Gemeindeentwicklung sind. Wir gehen als Pfarrgemeinden mit dieser Aktion ein langfristiges Versprechen gegenüber den Taufeltern ein.“ Die Gemeinden brauchten daher einen „langen Atem“ um die Aktion Tauftropfen umzusetzen. Insgesamt bewertet Barz die Tauftropfen als Erfolg: „In Deutschland gibt es insgesamt rund 90 Gemeinden, die sich an dieser Aktion beteiligen, auch in der Schweiz haben wir Tauftropfengemeinden.“

 

Bünker: Tauftropfen stehen im Kontext der weltweiten Ökumene

 

„Wir übernehmen als Kirche Verantwortung gegenüber den Taufeltern, den Paten und den Täuflingen. Die Tauftropfen sind ein Instrument, dieser Verantwortung gerecht zu werden“, sagte Oberkirchenrat Dr. Michael Bünker, Mitinitiator der Tauftropfen in Österreich und Chefredakteur der Tauftropfenhefte, bei seiner Begrüßung in Linz. Die Aktion sei auch zu verstehen im Kontext der derzeitigen weltweiten ökumenischen Frage „Wie wird man Christ?“ Und hier dürfe die Kirche es „keinesfalls“ allein bei der Taufe belassen, sondern müsse verantwortlich für andere handeln: „Das traditionelle Bild, dass Christen in ihrer Familie hineinwachsen in das Christentum, können und dürfen wir heute nicht mehr voraussetzen.“ Hier müsse die Kirche den Menschen helfen. Die Aktion Tauftropfen sei eine Konsequenz der Organisationsentwicklung Offen Evangelisch (OE), so der Oberkirchenrat. „Das Jahr der Kinderfreundlichen Kirche war ein Projekt von Offen Evangelisch. Hier gab es drei Höhepunkte: den Kinderkirchentag in Villach, den Kreativwettbewerb ‚Mit Kindern wird die Kirche bunt und lebendig’ und eben die Tauftropfen.“ Das Ganze stehe unter der Überschrift „Gemeindevernetzung“, „und genau das passiert hier heute. Über 40 evangelische Pfarrgemeinden vernetzen sich mit den Tauftropfen.“

 

Beziehungen ausbauen

 

„Die Tauftropfen sind eine Aktion, die Vorhandenes aufnimmt und zu Beziehungen ausbauen will“, sagte der Leiter des Werkes für Evangelisation und Gemeindeaufbau, Mag. Fritz Neubacher. Die Tauftropfen seien „ein sehr gutes Projekt. Natürlich machen wir hier gerne mit.“ Die Begleitung der Tauftropfengemeinden, der Versand und die Organisation der gesamtösterreichischen Tauftropfentage, von denen es zumindest einen im Jahr geben soll, liegen beim Werk für Evangelisation und Gemeindeaufbau. Hier gibt es auch weitere Informationen unter znguvyqr.qrsare@nba.ng oder 0699/188 77 970.

ISSN 2222-2464

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