29.08.2006

Sturm: Evangelische Kirche soll nach außen und innen einladen

Begegnung zwischen PfarrerInnen und Kirchenleitung im Diakoniewerk Waiern

Begegnung zwischen PfarrerInnen und Kirchenleitung im Diakoniewerk Waiern

Waiern (epd Ö) – „Ich wünsche mir, dass wir nicht nur nach außen strahlen, sondern dass wir als Kirche auch nach innen leuchten und einladen“, sagte Bischof Mag. Herwig Sturm bei der Begegnung zwischen PfarrerInnen und Kirchenleitung am 28. August im Diakoniewerk Waiern. Er verwies damit auf einen neuen Folder über die Evangelische Kirche A.B. und H.B. in Österreich, der als „Erstkontakt“ dient und beide Kirchen als „freundlich, offen und gesprächsbereit“ darstellt. Als „große Chance und Herausforderung“ bezeichnete Sturm die im September 2007 in Sibiu/Rumänien stattfindende Dritte Europäische Ökumenische Versammlung. Es gehe darum, die europäischen ökumenischen Aktivitäten „aufeinander abzustimmen, zu schärfen und um Zukunftsfragen eindrücklicher zu bearbeiten.“

Der juristische Oberkirchenrat Hon.-Prof. Dr. Raoul Kneucker rief zu mehr Gelassenheit in der juristischen Arbeit der Kirche auf: „Es tut uns gut, weniger in rechtlichen Angelegenheiten von der Hand in den Mund zu leben. Ein bisschen mehr Gelassenheit ist angebracht, und die Verlangsamung des Prozesses wird dem Inhalt gut tun.“ Kneucker berichtete, dass die Stelle eines/einer Kirchenrats/Kirchenrätin für juristische Angelegenheiten bereits ausgeschrieben sei und in Kürze ein Gespräch mit den BewerberInnen stattfinden werde.

Von der Umwandlung der Evangelischen Religionspädagogischen Akademie Wien (ERPA) und des Evangelischen Religionspädagogischen Institutes Wien (ERPI) in Einrichtungen der zukünftigen Kirchlichen Pädagogischen Hochschule in Wien sprach der geistliche Oberkirchenrat Hon.-Prof. Dr. Michael Bünker. Die Kooperation von lutherischer und reformierte Kirche, der römisch-katholischen, der altkatholischen und der orthodoxen Kirche in diesem Hochschulmodell nannte der Oberkirchenrat mit Blick auf die geringer werdenden SchülerInnenzahlen einen „Zukunftsweg“. Durch diese Kooperationsform werde zudem in der jeweiligen Konfession „die eigene Identität gestärkt und geklärt“. Weiter berichtete Bünker von den Plänen der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE), ihr Sekretariat von Berlin nach Wien zu verlegen. Diese Pläne sollen bei der nächsten Vollversammlung der GEKE im September in Budapest diskutiert werden. Der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa gehören 105 Kirchen an.

Oberkirchenrätin Dr. Hannelore Reiner, u.a. zuständig für den Personalbereich in der Evangelischen Kirche A.B., berichtete von einem „Personalentwicklungsprojekt“, das im September dem Oberkirchenrat vorgelegt werden soll. In ihm gehe es u.a. um „Stellenbeschreibungen“ und auch verschiedene Modelle von Gemeinden. Sie verwies auf die derzeitigen fünf PfarramtskandidatInnen, die nach einem erfolgreichen PfarramtskandidatInnenjahr alle auf ihren Stellen bleiben möchten und werden. Ab September gebe es zwei neue Lehrvikare und zwei Lehrvikarinnen. Trotz dieser Anzahl, erklärte Reiner, wären die „dringlich zu besetzenden Stellen nicht zu besetzen.“ Deswegen kämen auch in diesem Jahr wieder drei TheologInnen aus dem Ausland mit Zeitverträgen in die Evangelische Kirche A.B. nach Österreich.

In seinem Kurzbericht betonte Landeskurator Dr. Horst Lattinger die Zusammenarbeit zwischen TheologInnen und NichttheologInnen in der Kirche. Als besondere Anliegen seiner Arbeit und der Arbeit in der Kirche nannte er außerdem die Bildung als „zum Kerngeschäft der Kirche“ gehörend, die innerkirchliche Kommunikation und die gegenseitige Wertschätzung. Um mit den Menschen vor Ort in Kontakt treten zu können, sprach Lattinger davon, in die Gemeinden der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich fahren und auch gern Einladungen aus ihnen annehmen zu wollen.

Gerhild Hergesell, Stellvertreterin von Landeskurator Lattinger, verwies auf die Wertschätzung der Arbeit vieler Ehrenamtlicher in der Kirche: „Wie werden wir es mit den Ehrenamtlichen weiterhin halten? Wieviel Zeit fordern wir ihnen ab, was geben wir ihnen auch dafür?“ Als „Möglichkeit der Hilfestellung in praktischen Dingen und im Hinblick auf Lösungen“ bezeichnete der stellvertretende juristische Oberkirchenrat DDr. Erwin Schranz seine Arbeit. Der stellvertretende wirtschaftliche Oberkirchenrat Mag. Klaus Köglberger unterstrich ebenfalls die Hilfestellung für die Gemeinden und die PfarrerInnen in seiner Arbeit: „Sie als Pfarrer und Pfarrerinnen sind den Menschen nahe. Aber was brauchen Sie als wirtschaftlichen Hintergrund vom Oberkirchenrat für Ihre Arbeit?“

ISSN 2222-2464

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