Sturm: Achtsam auf den ökologischen Fußabdruck
In Salzburg diskutierten der evangelisch-lutherische Bischof und der römisch-katholische Diözesanbischof Schwarz über Nachhaltigkeit im kirchlichen Bereich
In Salzburg diskutierten der evangelisch-lutherische Bischof und der römisch-katholische Diözesanbischof Schwarz über Nachhaltigkeit im kirchlichen Bereich
Salzburg, 14. Dezember 2005 (epd Ö) – Kirchliche Impulse für eine nachhaltige Entwicklung in Europa standen im Mittelpunkt einer Tagung, die am 7. Dezember im Salzburger Bildungshaus St. Virgil stattfand. In einer Podiumsdiskussion plädierte der evangelisch-lutherische Bischof Herwig Sturm, achtsam zu sein auf den „ökologischen Fußabdruck“, den jeder Mensch auf der Erde hinterlasse. Heute gebe es eine Überfülle an Produkten, aber auch an Terminen, die eine Änderung des Lebensstils forderten. Es lohne sich, nicht nur in Fastenzeiten zu versuchen, „frei für Wesentliches“ zu werden, so Sturm.
Für eine „Kultivierung des Begehrens“ sprach sich der Kärntner Bischof Alois Schwarz aus. Auf der Grundlage der Bibel als einem bestens geeigneten „Programm der Weltsanierung“ sollten sich Christen für eine Globalisierung des Guten einsetzen und eine Kultur des Maßhaltens und der Bescheidenheit fördern. Nachhaltigkeit bedeute, nicht nur das eigene Wohl im Auge zu haben: „Die Menschen sollen es wagen, Bäume zu pflanzen, unter denen sie selbst nicht mehr sitzen werden.“
„Ökologisches Gutmenschentum“ ist nicht genug
Gunter Sperka, im Land Salzburg für Umweltbelange verantwortlich und Vorsitzender der „Österreichischen Nachhaltigkeitskonferenz“, bewertete die Rolle der Kirchen bei Umweltschutz und Nachhaltigkeit als „potenziell sehr hoch“. Aus seiner Sicht wäre es jedoch wünschenswert, sich hier nicht auf „ökologisches Gutmenschentum“ zu beschränken, sondern die spirituelle „Kernkompetenz“ der Kirchen mit einzubeziehen. Sperka betonte, dass Nachhaltigkeit nicht nur ökologische Aspekte habe, sondern ebenso soziale und kulturelle.
Robert Pröll vom „Klimabündnis Oberösterreich“ wies darauf hin, dass in Oberösterreich viele kirchliche Gemeinden und Organisationen sensibel in Bezug auf die Umweltfolgen ihres Energieverbrauches seien; die Diözese Linz als Ganze sei vor einigen Jahren dem Klimabündnis beigetreten und habe sich zu Baumaßnahmen wie bestmöglicher Wärmedämmung und auch zur Öffentlichkeitsarbeit zu Gunsten von Nachhaltigkeit verpflichtet.
ISSN 2222-2464