21.10.2022

Studie zeigt persönlichen und gesellschaftlichen Mehrwert verbandlicher Jugendarbeit auf

Evangelische Jugend: Junge Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen

Der stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Jugend Österreich (EJÖ), Lukas Hauser, bei der Präsentation der Studienergebnisse. (Foto: EJÖ)

Evangelische Jugend: Junge Menschen sind bereit, Verantwortung zu übernehmen

Wien (epdÖ) – Eine neue Studie, die die Bundesjugendvertretung gemeinsam mit Mitgliedsorganisationen in Auftrag gegeben hat, zeigt auf, wie sich verbandliche Jugendarbeit positiv sowohl auf die einzelne Person als auch auf die Gesellschaft auswirkt. Außerschulische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, kurz „Jugendarbeit“, wird demnach als „wichtige Anlaufstelle und ein Ort zum Lernen und Wachsen“ wahrgenommen, gerade in Zeiten multipler Krisen, betonen die Jugendorganisationen.

Befragt wurden bei der SORA-Studie von Juni bis September rund 2.000 junge Menschen zwischen 15 und 24. Deutlich wird dabei, dass verbandliche Jugendarbeit zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt und Soft Skills wie Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit fördert. In Krisenzeiten wie der Pandemie hätten die Aktivitäten der Jugendarbeit zusätzlich Halt gegeben, heißt es in der Studie.

Über die Person hinaus wirken die Angebote der verbandlichen Jugendarbeit auch stark in die Gesellschaft hinein. „Junge Menschen, die in Kinder- und Jugendorganisationen aktiv sind, haben ein deutlich höheres Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus verfügen sie über stärkeres Demokratiebewusstsein und ein Gefühl der Zugehörigkeit zur österreichischen Gesellschaft“, so die Jugendorganisationen über die Ergebnisse. Neun von zehn Befragten seien der Meinung, dass die Demokratie die beste Staatsform ist, bzw. fühlen sie sich als Teil der österreichischen Gesellschaft. Unter Jugendlichen allgemein treffe dies seltener zu.

„Für die aktuelle Arbeit der Evangelischen Jugend ist bei diesen Ergebnissen insbesondere motivierend, dass junge Menschen bereit sind, für ihre eigene Zukunft Verantwortung zu übernehmen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende der EJÖ Lukas Hauser. Er erinnert daran, dass durch die Initiative der EJÖ die Synode das passive Wahlalter für Presbyter*innen von 24 auf 18 Jahre herabgesetzt hat. Hier gelte es nun, in zweierlei Weise weiterzuarbeiten: „Einerseits müssen junge Menschen ermutigt werden, sich für derartige Funktionen zu melden und sollten dann ein Umfeld vorfinden, das mit ihrer Lebensrealität vereinbar ist. Andererseits müssen erfahrenere Menschen den Mut haben, jungen Menschen eine Chance zu geben und gegebenenfalls selbst einen Schritt zur Seite zu treten“, so Hauser. Jedenfalls belegten die Studienergebnisse deutlich, dass junge Menschen bereit seien, Führungsaufgaben und Verantwortung zu übernehmen: „Jugendliche haben Bock auf Entscheidungsrollen und diese Ressource muss abgegriffen werden“, ist Hauser überzeugt, daher wolle sich die EJÖ auch weiterhin für mehr Jugendbeteiligung in kirchlichen Gremien – vom Presbyterium bis hin zur Synode – einsetzen.

Gemeinsam fordern die Jugendorganisationen mehr Anerkennung für den Mehrwert verbandlicher Jugendarbeit. Die angekündigte Erhöhung der Bundes-Jugendförderung um 20% sowie eine kleinere Staffelung bei den Mitgliederzahlen sei ein wichtiger erster Schritt. Jedoch müssten weitere Schritte folgen, um die Preissteigerung der vergangenen 21 Jahre in Höhe von 60% auszugleichen und Kinder- und Jugendorganisationen finanziell auf sichere Beine zu stellen. Eine gesetzlich verankerte jährliche Valorisierung der Förderbeträge scheint den Jugendorganisationen hier unerlässlich.

„Junge Menschen leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, unterstreicht auch die Bundesgeschäftsführerin der Evangelischen Jugend, Elisabeth Löbl. Um Jugendliche in ihrem Engagement zu unterstützen, schlagen die Jugendorganisationen Maßnahmen wie zusätzliche freie Tage oder vergünstigte Tarife für das Klimaticket vor. Auch sollten die erworbenen Kompetenzen am Arbeitsmarkt angerechnet werden können.

In Auftrag gegeben wurde die SORA-Studie von der Bundesjugendvertretung gemeinsam mit folgenden 10 Mitgliedsorganisationen: Evangelische Jugend Österreich, Katholische Jugend Österreich, Katholische Jungschar Österreichs, Landjugend Österreich, Naturfreundjugend Österreich, Österreichische Alpenvereinsjugend, Österreichische Blasmusikjugend, Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs, Österreichische Kinderfreunde / Rote Falken, Österreichisches Jugendrotkreuz.

ISSN 2222-2464

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