16.11.2005

Stimmen gegen Armut durch Spenden mit Stimmrecht

Wiener Spendenparlament unterstützt benachteiligte Jugendliche, Aids-Kranke, Frauen mit geringem Einkommen und junge Flüchtlinge

Wiener Spendenparlament unterstützt benachteiligte Jugendliche, Aids-Kranke, Frauen mit geringem Einkommen und junge Flüchtlinge

Wien, 16. November 2005 (epd Ö) – Der Hauptschulabschluss für benachteiligte Jugendliche, die Betreuung Aids-Kranker, Rechtsschutz für Frauen mit geringem Einkommen, Deutschkurse und ein Medienprojekt für junge Flüchtlinge – das sind die Projekte, die das Spendenparlament unterstützen wird. In der Versammlung am Dienstag, 8. November, im Wiener Rathaus wurde wieder wie jedes Jahr über unterstützungswürdige Projekte abgestimmt. Seit Gründung des Spendenparlaments vor sechs Jahren wurden 100.000 Euro an 36 Projekte für Menschen in Not vergeben. Es geht dabei um die Verbesserung der Lebensbedingungen benachteiligter Menschen. Auch in Wien sind um die 150.000 Menschen akut von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffen.

Wer mindestens 75 Euro im Jahr spendet, erwirbt einen Sitz im Wiener Spendenparlament. In jährlichen Versammlungen wird gemeinsam diskutiert und abgestimmt, welche Projekte wie viel Geld bekommen sollen. „Wir wollen Mut machen und soziale Initiativen fördern, die Isolation durchbrechen und Menschen in Not stärken“, heißt es in einer Aussendung. Dieses in Österreich einzigartige Projekt sammelt „Stimmen gegen Armut“ durch „Spenden mit Stimmrecht“.

SchülerInnen engagieren sich für Menschen in Not

Unter den SpendenparlamentarierInnen engagieren sich auch drei Wiener Schulen für Menschen in Not. „Wir haben 75 Euro gesammelt, uns mit den Sozialprojekten vertraut gemacht, in der Klasse diskutiert und abgestimmt“, erzählt Katharina aus der 4b am Gymnasium Schuhmeierplatz. Auch in der HBLA Reumannplatz und in der Hauptschule Kinkplatz haben die jungen Leute soziale Fragen in ihren Klassen öffentlich gemacht und sich mit Armut auseinander gesetzt.

Hauptschulabschlusskurse, die für die Betroffenen gratis angeboten werden, wurden im Spendenparlament als entscheidende Investition in die Zukunft Jugendlicher bewertet. Dass die Verfahrenshilfe nicht automatisch den Rechtsschutz für Frauen mit geringem Einkommen sicherstellt, bewog viele SpendenparlamentarierInnen, für die Unterstützung des Vereins Rechtshilfe zu stimmen. Menschen, die an Aids erkranken, werden vom Buddy-Verein betreut und begleitet. Und junge Flüchtlinge schilderten im Spendenparlament, wie wichtig die freiwilligen und kostenlos angebotenen Deutschkurse für ihr Lernen sind.

ISSN 2222-2464

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