Steiermark: Evangelische Proteste gegen FPÖ-Wahlkampf
Superintendent Miklas: Wahlwerbung darf nicht religiöse Inhalte zum Abschuss freigeben
Superintendent Miklas: Wahlwerbung darf nicht religiöse Inhalte zum Abschuss freigeben
Graz (epd Ö) – „Aufs Schärfste“ protestiert die Evangelische Kirche in der Steiermark gegen das Anti-Minarett-Spiel, das die steirische Landesorganisation der FPÖ im Wahlkampf auf ihrer Website eingesetzt hatte. In der Zwischenzeit wurde das Spiel durch einen gerichtlichen Beschluss vom Netz genommen, auch auf einer Neonazi-Homepage, auf der es dann auftauchte, ist es nun wieder offline.
„Es kann nicht Ziel und Aufgabe von Wahlwerbung sein, Religionen auf irgendeine Art und Weise zu verunglimpfen und deren religiöse Riten oder Inhalte zum ‚Abschuss‘ freizugeben“, heißt es in einem offenen Protestschreiben der Evangelischen Kirche in der Steiermark an die FP-Landesorganisation vom 3. September. Begrüßt wird die Entscheidung, das Onlinespiel zu entfernen, „auch wenn sie leider erst durch medialen und juristischen Druck zustande gekommen ist“. Die Evangelische Kirche erklärt sich in dem von Superintendent Hermann Miklas und Senior Andreas Gerhold unterzeichneten Schreiben solidarisch „mit den Bürgerinnen und Bürgern muslimischen Glaubens, die zu Recht empört sind über die Verhöhnung ihrer Religion“. Die Evangelische Kirche wisse sich „verbunden im interreligiösen Dialog, dessen Ziel eine friedliche und verständnisvolle Koexistenz der Religionen in der Steiermark ist – Solidarität und Verbundenheit im Sinn des biblischen Wortes: Einer trage des anderen Last.“
ISSN 2222-2464